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Phytamine stärken Herz und Kreislauf

Dänische Studie: Gesundheitsstoffe aus Obst und Gemüse sind besonders wichtig

Phytamine, die bioaktiven Gesundheitsstoffe aus Obst, Kräutern und Gemüse, sind entscheidend für unser Immunsystem und geben uns zusätzliche Energie. Phytamine können aber noch mehr: Sie schützen Gefäße, Herz und Kreislauf. Diese Tatsache ist unter Wissenschaftlern schon länger bekannt und hat sich in einer dänischen Studie erneut bestätigt.

Die erst kürzlich in Dänemark durchgeführte Studie zeigte, dass der tägliche Verzehr von sechs Portionen Obst und Gemüse die Oxidation von Lipoproteinen schneller und deutlich stärker verzögert, als Vitamin- und Mineralstofftabletten. Oxidierte Lipoproteine führen zu Schäden in den Blutgefäßen und sind maßgeblich an der Entstehung von Arteriosklerose beteiligt. Ein weiteres Ergebnis dieser Studie: Durch den täglichen Verzehr von Obst und Gemüse wurde das Enzym Glutathionperoxidase, das zellschädigende Radikale abbaut, deutlich erhöht. Dies war bei Vitamin- und Mineralstofftabletten nicht der Fall. Die Wissenschaftler führen das Ergebnis auf die starken antioxidativen Eigenschaften der Phytamine zurück. Vor allem die natürliche Mischung aus Phytaminen plus Vitaminen und Mineralstoffen macht Obst und Gemüse so gesund.
Deshalb lautet die Empfehlung führender Ernährungswissenschaftler »5 am Tag«: Mit fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag ist die Versorgung mit allen wichtigen Phytaminen, Vitaminen und Mineralstoffen normalerweise gesichert. Wer das nicht schafft, kann seine Phytaminversorgung auch mit hochwertigen Pflanzenextrakten verbessern. Diese werden durch das Entziehen von Wasser aus den entsprechenden Pflanzenteilen gewonnen. Die wertvollen Phytamine bleiben dabei weitgehend erhalten.
Taiwanesische Wissenschaftler fanden jüngst heraus, dass Hibiskusex-trakte das LDL-Cholesterin deutlich senken können. Das LDL-Cholesterin, auch als »böses Cholesterin« bekannt, ist ebenfalls entscheidend an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt. Das Ergebnis ist nicht sehr überraschend: In der traditionellen asiatischen Medizin ist Hibiskus schon lange als Medikament gegen Bluthochdruck und Leberstörungen bekannt.
Mit knapp 50 Prozent (jährlich etwa 400 000 Tote) aller Todesfälle sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland. Die meisten sterben dabei am Herzinfarkt, gefolgt vom Schlaganfall. Insgesamt erleiden jährlich rund 280  000 Deutsche einen Herzinfarkt, etwa jeder zweite endet innerhalb eines Monats tödlich. Von den etwa 200 000 Schlaganfällen führen circa 15 Prozent innerhalb der ersten 30 Tage zum Tod.
Die meisten Herzinfarkte und Schlaganfälle betreffen die Altersgruppe über 65 Jahre. Trotzdem, über 20 000 Herzinfarkte in Deutschland treffen jährlich Menschen unter 55 Jahren. Rund 10 000 Schlaganfallpatienten sind sogar 45 Jahre und jünger. Obwohl in dieser Altersgruppe nach wie vor wesentlich mehr Männer betroffen sind, ist in den vergangenen zehn bis 20 Jahren ein drastischer Anstieg bei jungen Frauen beobachtet worden. Sehr häufig betroffen sind Raucherinnen, die gleichzeitig die Pille nehmen. Auch Übergewicht und Diabetes spielen hier eine wichtige Rolle.
Herzinfarkt oder Schlaganfall kommt nicht von ungefähr. Ihnen geht eine jahrelange und fortschreitende Schädigung der Arterien voraus (Arteriosklerose). Die wichtigsten Gründe dafür sind Rauchen, schlechte Blutfett- und Cholesterinwerte, Stress, mangelnde Bewegung, Bluthochdruck und Diabetes. Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirkungsvoll vorzubeugen, raten Experten schon in jungen Jahren zu einer »Herz-Kreislauf-gesunden« Lebensweise. Die wichtigsten Pfeiler sind moderate Bewegung, die Vermeidung von Stress, Alkohol und Nikotin sowie eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil pflanzlicher Lebensmittel.

Artikel vom 13.01.2006