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Bielefelds Nummer eins
holt weiter Marktanteile

Sparkasse auch ohne Gewährträger »eine sichere Bank«


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Die Sparkasse gehört sich selbst, nicht der Stadt«, sagt Hans-Georg Vogt. Für den Vorstandschef der Sparkasse Bielefeld ist das Geschäftsmodell seines Instituts das einzig zukunftsfähige am heiß umkämpften Bankplatz Bielefeld, wo sich 18 Institute mit mehr als 100 Filialen tummeln, während sich der Markt angesichts klammer Konjunktur und magerem Konsum auch für den einzigen Allfinanz-Anbieter seiner Art eher verkompliziert.
Vogt: »Wir sind die einzigen flächendeckenden Vertreter in Sachen Geldgeschäfte.« Mit 50 Geschäftsstellen und 1527 Mitarbeitern will man im Jahresergebnis 2005 an das Vorjahr anknüpfen, insbesondere im Firmenkundengeschäft weiter zulegen. Aus mehr als 50 Prozent Marktanteil will die »Hausbank des Mittelstandes« im Firmenkundengeschäft schon bald 70 Prozent gemacht haben. Das Mittelstandsförderprogramm wurde eben verlängert. Insbesondere das Engagement für Existenzgründer nimmt im Wirtschaftsraum Bielefeld eine wesentliche Rolle ein. Auch wenn, wie der Firmengeschäfte verantwortende Vorstand Michael Fröhlich, das Kreditgeschäft für Firmengründer im Technologie- und Handwerksbereich sensibles Hinschauen erfordert: »Wir gewähren jedes vertretbare Kreditersuchen. Das ist unsere Pflicht als Kommunalinstitut.«
Deutlich klar gestellt hat Vorstand Vogt nicht erst vor dem Hintergrund der am 19. Juli entfallenden Gewährträgerhaftung durch die Stadt Bielefeld für sein Haus, dass ihm Politik oder Verwaltung des Oberzentrums keineswegs Aufgaben wie die Dienstleistungen geschlossener Bürgerberatung delegieren können. Allerdings kommen die einzelnen Aufgaben, über die man noch exakt sprechen müsse und die von städtischem Personal in Räumen der Sparkasse wahrgenommen werden müssten, der Sparkasse durchaus gelegen. Fröhlich: »Interessant. Ein gutes Instrument zur Optimierung der Kundenfrequenz.«
Das Filialnetz insgesamt steht nach Auskunft von Dr. Dieter Brand in keinster Weise auf dem Prüftand betriebswirtschaftlicher Überlegungen: »Die Filiale ist das Fundament jeder Kundenbeziehung.« Fragen nach der unternehmerischen Zukunft beantwortet die Sparkasse selbst, die nach eigenen Berechnungen im vergangenen Jahr mehr als vier Millionen Euro (davon 1,6 an den bisherigen Gewährträger), ausgeschüttet hat, mit gesundem Selbstbewusstsein. Vogt: »Das Instrument des Komplett-Dienstleisters macht das Modell Sparkasse einzigartig.«

Artikel vom 02.07.2005