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VW-Schmiergeldaffäre:
Ausmaß weiter unklar

Nun sollen unabhängige Fachleute ermitteln


Wolfsburg (dpa). Das Ausmaß der Affäre um Betrugs- und Korruptionsverdacht beim Autokonzern Volkswagen ist weiterhin unklar. Jetzt sollen unabhängige Fachleute die Aufklärung der Schmiergeld-Vorwürfe vorantreiben und die Staatsanwaltschaft unterstützen. Im Zentrum der Ermittlungen stehen der ehemalige Skoda-Personalchef Helmuth Schuster und einer seiner Ex-Mitarbeiter. Konzernbetriebsratschef Klaus Volkert war vor dem Hintergrund der Affäre am Donnerstag überraschend zurückgetreten.
»Wir haben die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG kontaktiert und beabsichtigen, sie damit zu beauftragen, alle Vorgänge unabhängig zu überprüfen«, sagte Konzernchef Bernd Pischetsrieder am Freitag in Wolfsburg. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU), der auch VW-Aufsichtsratsmitglied ist, nannte dies den richtigen Weg.
Neben der derzeitigen Hauptfigur Schuster ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig auch gegen einen seiner früheren Mitarbeiter. Gegen beide bestehe der Verdacht auf Untreue und Betrug. Der Autobauer hatte zwei Strafanzeigen gestellt. Ein VW-Sprecher sagte, Volkswagen habe sowohl Schuster als auch den anderen Mitarbeiter Mitte Juni fristlos entlassen. Der Sprecher der Justizbehörde sagte, es gebe Anhaltspunkte dafür, dass Gelder, die VW oder der tschechischen VW-Tochter Skoda zugestanden hätten, auf Privatkonten gelandet seien.

Artikel vom 02.07.2005