02.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Hatte nie das Gefühl, etwas verpasst zu haben

Helmut Schröder verlässt nach 19 Jahren die Leineweberschule in Babenhausen


Babenhausen (mb). »Ich habe mich wohl gefühlt und ich bin gerne zur Schule gegangen«. Aussagen wie diese hört man gerne von Schülern, jedoch umso lieber von Schulleitern, die am Ende einer langen Laufbahn überaus zufrieden ihren Platz dem Nachfolger räumen. Helmut Schröder, der seit 19 Jahren die Geschicke der Leineweberschule lenkt, wurde gestern von seinen Schützlingen, dem Kollegium und vom Oberbürgermeister in die Altersteilzeit verabschiedet. »Die Zusammenarbeit mit ihm war hervorragend«, erzählt Eberhard David, »seine Schüler standen für ihn immer im Vordergrund. Er ist ein Schulleiter, den ich nur ungerne gehen lasse.«
Dass es Helmut Schröder letztendlich an eine Sonderschule verschlagen hat ist erstaunlich, denn nach der Realschule hatte er sich zuerst für eine Ausbildung als Industriekaufmann entschieden. Erst eine erfolgreich absolvierte Begabtenprüfung führte ihn zu einem Studium als Grund- und Hauptschullehrer. Nachdem er sich ebenfalls als Gehörlosenlehrer hatte ausbilden lassen, folgte der gebürtige Dortmunder dem Ruf des Lehrermangels nach Bielefeld.
»Es kam mir sehr zugute, auch das Arbeitsleben außerhalb des Schulalltags kennengelernt zu haben«, fügt er hinzu. »Ich hatte nie das Gefühl, etwas im Leben verpasst zu haben«.
Helmut Schröder hat bereits konkrete Pläne für die Zukunft. »Ich möchte meiner Frau gerne viele englische Gärten zeigen. Wir werden viel reisen. Außerdem habe ich zwei Pferde zu pflegen und eine Modelleisenbahn im Keller, mit der ich spielen möchte. Am liebsten würde ich nur noch über meine Zukunft reden.«

Artikel vom 02.07.2005