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Zwölf Haftbefehle gegen Dealer

Afrikanischer Asylbewerber soll in Nigeria Häuser und Konten besitzen


Paderborn (WB). Rauschgiftfahndern der Polizei Paderborn ist ein wirksamer Schlag gegen eine Bande von Drogenhändlern gelungen. Bei der mutmaßlichen Tätern handelt sich um afrikanische Asylbewerber. Insgesamt wurden zwölf Haftbefehle gegen die Hauptdealer vollstreckt und 155 Strafverfahren gegen Abnehmer eingeleitet.
Bereits im Juni 2004 hatte die Polizei zehn Afrikaner als Drahtzieher des Drogenhandels ermittelt. Die Afrikaner sollen im großen Stil mit Marihuana in einer Paderborner Asylunterkunft gehandelt haben. Vorwiegend Jugendliche hätten die Droge gekauft. Im vergangenen Jahr sei gegen fünf der zehn Tatverdächtigen Haftbefehl erlassen worden. Andere Tatverdächtige seien damals untergetaucht, teilte die Polizei am Freitag mit.
Wenig später entdeckten die Beamten, dass sich der Drogenhandel in Innenstadtgeschäfte und sogenannten Callshops verlagert hatte. Wiederum wurden die Drogen vorwiegend an Jugendliche verkauft. Den Fahndern gelang es, einen 39 Jahre alten Nigerianer als Drahtzieher zu ermitteln, der als einziger der Tatverdächtigen eine Arbeitserlaubnis hatte. Auch gegen weitere sechs Hauptdealer wurden Haftbefehle erlassen und bis auf einen im März 2005 vollstreckt. Bei Hausdurchsuchungen wurden noch 1500 Gramm Haschisch und 1000 Gramm Marihuana sichergestellt. Die beiden Hauptverdächtigen sollen in den vergangenen zwölf Monaten 25 Kilogramm Cannabis verkauft haben.
Auch der flüchtige 39-Jährige konnte jüngst gefasst werden. Der 39-jährige Kopf der Bande verfügt nach Angaben der Paderborner Polizei über zwei Häuser sowie Bankkonten in Nigeria, die offenbar von seiner dort lebenden Frau verwaltet werden.

Artikel vom 02.07.2005