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»MS Deutschland«-Spa ist
fest in ostwestfälischer Hand

Sabine Demmin aus Lemgo leitet die Wohlfühloase an Bord des »Traumschiffs«

Von Thomas Albertsen
Neustadt (WB). Wellness an Bord: Auf dem ZDF-Traumschiff ist dafür eine Ostwestfälin verantwortlich. Sabine Demmin aus Lemgo leitet das Spa an Bord der »MS Deutschland«.

Für die einen ist es der Traumberuf schlechthin, für den anderen hingegen eine Horror-Vorstellung. Arbeiten auf einem Kreuzfahrtschiff, Geld dafür zu bekommen, wofür andere hart arbeiten und viel bezahlen müssen. Doch das beengte Leben an Bord und weitaus längere Arbeitszeiten als bei einem vergleichbaren Job an Land sind die Kehrseite der Medaille. Und längst nicht jedes Besatzungsmitglied kann die Liegezeit im Hafen dazu nutzen, die Stadt und ihre Sehenswürdigeiten zu genießen.
Seit Mitte März ist Sabine Demmin (44) aus Lemgo an Bord der »Deutschland« - und hat es bislang keine Minute bereut. Sie lebte im lippischen Retzen, ehe die Eltern nach Berlin zogen. Die gelernte Ayurveda-Masseurin und Wellness-Therapeutin leitet das neu gestaltete Spa an Bord des Schiffes. Schon bei der Wahl der Ausstattung war sie beratend tätig.
Beim letzten Werftaufenthalt im Winter wurde der Cruiser nicht nur technisch überholt sondern auch mit verschiedenen neuen Annehmlichkeiten versehen. Dazu gehört insbesondere ein neuer Wellnessbereich. Passagiere können nun neben dem bisherigen Meerwasserpool an Deck, dem Innenpool, dem Römischen Dampfbad und der finnischen Sauna auch einen neuen Schönheitsbereich auf dem Kur-Deck mit Rasulbad, Ayurveda-Massagen und weiteren Wellness-Anwendungen nutzen. Zudem bekam der Fitnessbereich auf dem Deutschland-Deck neue Geräte.
So bietet Sabine Demmin mit drei Kolleginnen eine umfangreiche Palette, die von Beauty über Thalasso bis Ayurveda reicht und natürlich auch klassische medizinische Massagen einschließt. Und wenn das Schiff heftig auf den Wellen schaukelt? »Kein Problem«, lacht Sabine Demmin. »Massage ist wie ein Tanz der Hände - und wenn der Seegang die Standfestigkeit beeinträchtigt, gleiche ich das durch ein paar Tanzschritte aus.«
In die strenge Disziplin des Bordlebens hat sie sich schnell eingewöhnt. »Ich bin ein Mensch, der sich gut anpassen kann, außerdem habe ich das Privileg einer Einzelkabine und somit auch etwas Privatsphäre. Was kann einer Frau denn Schöneres passieren als ein Job auf hoher See und den schönsten Liegeplätzen der Welt, wenn die eigenen Kinder flügge geworden sind.«



Artikel vom 07.10.2005