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Mittelmeer-Reise
mit bösen Folgen
Für Hunde gefährliche Parasiten
Hunde als Reisebegleiter in den Süden haben bei der Heimfahrt oft gefährliche »Mitreisende« im Körper.
Während sich ein Parasit an den südländischen Hunden möglichweise die Zähne ausbeißt, sind die zugereisten Artgenossen laut Professor Arwid Daugschies, Direktor des Institutes für Parasitologie bei den Veterinärmedizinern der Universität Leipzig, oft ein gefundenes Fressen. Viele dieser Erreger nämlich sind in Deutschland nicht heimisch.
»Spanische und portugiesische Hunde beispielsweise sind regional zu gut einem Drittel, in der italienischen Toskana immerhin zu 24 Prozent mit dem bei uns nicht vertretenen Erreger der Leishmaniose infiziert«, weiß Daugschies. Stecke sich ein »Urlaubshund« an, verlaufe die Krankheit nicht selten tödlich.
Zu den äußerlich erkennbaren Symptomen der Leishmaniose gehören Haarausfall und Hautveränderungen an Ohrrändern und Augenlidern. Gefährlicher ist aber, dass Organe wie Leber, Milz und Niere geschädigt werden, beschreibt der Tiermediziner.
Neben den Leishmanien sind weitere Parasiten wie der Einzeller Babesia canis oder der Herzwurm Dirofilaria immitis als gefährliche Krankheitserreger des Hundes im Mittelmeerraum verbreitet. Durch seine Größe (bis zu 30 Zentimeter) stört der Herzwurm die Klappenfunktion und behindert den Blutkreislauf, schädigt aber auch andere Organe.
Die sicherste Vorbeugung für den Hund ist, ihn gar nicht erst der Infektionsgefahr auszusetzen - also daheim lassen oder ein anderes Urlaubsziel wählen. »Wer unbedingt mit Hund in diese Regionen möchte, sollte sich bei seinem Tierarzt erkundigen, inwieweit die vorbeugende Anwendung von Medikamenten möglich ist«, so der Rat des Leipziger Tiermediziners.

Artikel vom 16.07.2005