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Im Solo fast zum Weltrekord

Leichtathletik: Kenenisa Bekele eine Klasse für sich

Paris (dpa). Olympiasieger und Weltmeister Kenenisa Bekele ist beim Angriff auf seinen eigenen 5000-Meter-Weltrekord nur um knapp drei Sekunden gescheitert.

Der 23 Jahre alte Äthiopier kam am Freitagabend beim Golden-League-Auftakt der Leichtathleten in Paris als Sieger in 12:40,18 Minuten aber auf die viertbeste jemals gelaufene Zeit. Nach einem Fehlstart lief der viermalige Doppel-Weltmeister im Cross ein starkes Rennen, bei seinem Solo auf den letzten Runden fehlten aber 2,83 Sekunden zum Weltrekord, den Bekele am 31. Mai 2004 in Hengelo aufgestellt hatte.
Aziz Zakari hatte zuvor den 100-Meter-Sprint gewonnen. Der Ghanaer setzte sich in 10,04 Sekunden vor Europarekordhalter Francis Obikwelu aus Portugal (10,05) und dem Jamaikaner Dwight Thomas (10,11) durch. Bei den Frauen gewann Staffel-Weltmeisterin und Europarekordhalterin Christine Arron (Frankreich) in starken 11,03 Sekunden. Für die erste Jahresweltbestzeit im Stade de France sorgte die dreimalige Cross- Weltmeisterin Edith Masai aus Kenia, die das 3000-Meter-Rennen nach kraftvollem Endspurt in 8:31,27 Minuten gewann.
René Herms (Pirna) lief als Siebter über 800 Meter in 1:47,00 Minuten deutlich an der WM-Norm des Deutschen Leichtathletik- Verbandes (DLV) vorbei, die er mit 1:44,88 allerdings schon ein Mal erfüllt hat. Sieger wurde William Yiampoi aus Kenia (1:45,98).
Gut 60 000 Zuschauer verfolgten den Golden-League-Auftakt im Pariser Stade de France - die Veranstalter hatten schon vollmundig die Rekordzahl von über 74 000 genannt. Im Vorjahr waren offiziell 63 851 Fans dabei. Fünf Tage vor der IOC-Entscheidung über den Olympia-Gastgeber 2012 in Singapur wollte sich die französische Metropole noch einmal wärmstens empfehlen und Punkte sammeln. Das stadion bot dafür schon ein schönes Bild: Die Arena war in fünf Bereiche in den Farben der Olympischen Ringe aufgeteilt. Paris und London sind die Favoriten.
Die weiteren Meetings finden in Rom (8. Juli), Oslo (29. Juli), Zürich« (19. August) und Brüssel (26. August) statt; Finalstation ist am 4. September wieder das Berliner ISTAF. Nur wer bei allen sechs Veranstaltungen seine Spezialdisziplin gewinnt und beim World Athletics Final Mitte September in Monaco startet, hat ein Anrecht auf den Goldbarren-Jackpot von einer Million US-Dollar.

Artikel vom 02.07.2005