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Helikopter und Hunde
suchen »Vermissten«

Übungs-Einsatz im Grünzug an der Heeper Straße

Bielefeld (hu). Friedhelm Vormbrock ist 84 Jahre alt. Er wohnt im Altenheim Leithenhof in Heepen, leidet unter Altersverwirrtheit und Diabetes. Und er ist aus der Alteneinrichtung verschwunden. Das war das Szenario für eine gemeinsame Übung von Polizei und Arbeiter-Samariterbund (ASB), bei der das Aufspüren von vermissten Personen trainiert wurde. Zum Einsatz kam auch ein Hubschrauber der Polizeifliegerstaffel »Westfalen« aus Dortmund.

Oft sind es alte Menschen oder Kinder, die der Polizei als vermisst gemeldet werden, erklärte Udo Krüger, Einsatztrainer bei der Fortbildungsstelle der Bielefelder Polizei. »Allein im letzten Jahr hatten wir 637 Einsätze bei der Suche nach Vermissten, davon waren 133 Kinder«, so der Polizeihauptkommissar.
»Einsatzort« gestern war das Gelände am Stauteich zwischen Lerchenstraße, Otto-Brenner-Straße und Nachtigallstraße, über dem der Polizeihubschrauber am Vormittag längere Zeit kreiste. Begutachtet wurde das Szenario von Vertretern der Kreispolizeibehörden aus Ostwestfalen-Lippe, die die Erfahrung aus der Übung für künftige reale Einsätze nutzen wollen.
Geübt wurde die Zusammenarbeit der Rettungshundestaffel des ASB mit der Besatzung des Helikopters. Am Morgen war dieser in Dortmund gestartet, kam jedoch mit einer halben Stunde Verspätung in Bielefeld an. »Wir mussten unterwegs noch dem Piloten eines privaten Hubschraubers helfen, der wegen der schlechten Sicht die Orientierung verloren hatte«, erzählte Pilot Fritz Pfau, der zusammen mit dem zweiten Piloten Thomas Henkel und Operator Roland Weißkirch die Besatzung der Maschine vom Typ Eurocopter BK 117 bildete.
Als Operator war Weißkirch für die Bedienung der Wärmebildkamera verantwortlich, mit der der Helikopter ausgerüstet ist. Die spielte bei er Suche nach dem vermeintlich Vermissten eine entscheiden Rolle. Das Gerät registriert die Wärmeabstrahlung von Objekten - und Menschen - und liefert so auch unter schwierigen Bedingungen verwertbare Bilder.
Die Koordination von Hubschrauber und Rettungshund lief über die mobile Befehlsstelle, in der auch im Ernstfall Polizei und ASB-Mitarbeiter vertreten sind. Wichtiges Einsatzmittel ist dabei das Satellitennavigationssystem GPS, mit dem die Hundeführer ausgerüstet sind. »Wenn die Hubschrauberbesatzung den Vermissten gefunden hat, übermittelt sie dessen genaue Position an die Einsatzleitstelle. Dort wird die Stelle am Computer auf einer Karte markiert, und die Daten an die Hundeführer weiter geleitet«, erläutert Udo Krüger.
So wurde der »Vermisste« Friedhelm Vormbrock, dargestellt von Polizist Olaf Diedrich, von Hundeführer Konstantin Mahn und Rettungshund Alex schnell gefunden.

Artikel vom 01.07.2005