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Weichmacher-Zugabe

DEKRA Umwelt testet Kaffeemaschinen für Lkw


Bielefeld (WB). Die Kaffeemaschine im Fahrerhaus gehört zur »Grundausstattung« jedes TrucksÊ und versorgt den Fahrer mit dem heißen Muntermacher. Aber nach den Ergebnissen eines aktuellen Tests könnte den Kapitänen der Landstraße die Tasse aus der Hand fallen: Sie genießen nicht nur aromareichen Kaffee, sondern auch - als unfreiwillige Zugabe - chemische Weichmacher, Aluminium und Schwermetall-Spuren.
In ihrer Juli-Ausgabe berichtet die Fachzeitschrift »Fernfahrer« über die Ergebnisse eines Tests von zehn Kaffeemaschinen, die über das 24 Volt-Lkw-Bordnetz betrieben werden können. Im Labor der DEKRA Umwelt wurden die Kandidaten einem umfangreichen Testprogramm unterzogen, das mit einer sensorischen Prüfung - also einem Geschmackstest des aufgebrühten Kaffees - seinen Abschluss fand. Im Mittelpunkt der Untersuchungen standÊ die Qualität des Brühwassers. Bei fast allen Produkten fanden sich Spuren von Weichmachern, die in höheren Konzentrationen als giftig gelten.
Im »Schwermetall-Filter« des Umweltlabors blieb dagegen wenig hängen. Alle Kandidaten unterboten bei den Schwermetallen ( z.B. Chrom, Nickel, Blei ) die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Bei derÊ Untersuchung auf Aluminium-Rückstände gab es dagegen unliebsame Überraschungen: Bei achtÊ der zehn Maschinen enthielt das Kaffeewasser im Vergleich zum eingefüllten Trinkwasser einen hohen Aluminium-Anteil.
Nach der Analyse der Wasserproben brühten die Tester nach Vorgaben der Hersteller Kaffee in den einzelnen Maschinen. Dabei stoppten sie die Brühzeit, maßen Temperatur und Leistungsaufnahme und prüften den Geschmack. Auch die Bedienungsanleitung wurde einem kritischen Blick unterzogen. Das Fazit: Für zwei Produkte gab es das Urteil »empfehlenswert«, nur eine Kaffeemaschine konnte als »sehr empfehlenswert« bezeichnet werden.

Artikel vom 01.07.2005