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Mit phantasievollen Kostümen und einprägsamem Bühnenbilder löste die Theatergruppe Begeisterung bei den Kindern aus. Mitwirkende waren Dennis Brünner, Nicole Dolar, Melanie Fotomaras, Anika Leuschner, Shirley Matthews, Isabell Rempel, Thorsten Schenk und Christina Veidt. Sie wurden bei den Vorbereitungen von den Lehrern Doris Schellbach, Karin Fuhlbrück und Rudolf Nunnemann unterstützt. Foto: Ulrich Hohenhoff

Alter Apfelbaum gibt allen Früchte

Lehrreiche Aufführung der Studierenden für Heilerziehungsberufe

Brackwede (ho). Der »Schule am Möllerstift« der »Lebenshilfe« sind sie bestens vertraut, denn seit Jahren ist die Einrichtung Kooperationspartner der Schule für Heilerziehungsberufe am Berufskolleg der Arbeiterwohlfahrt (AWO): Studierende des ersten Ausbildungsjahres hatten im Rahmen ihres Projekt-Unterrichtes das Theaterstück »Das Apfelfest« von Vera Krott-Unterweger eingeübt, waren mit ihrem Ensemble zu Gast in der Möllerstift-Aula.

Sehr zum Vergnügen der Kinder, die mit der Aufführung kurz vor den Sommerferien einen Höhepunkt im Schulalltag erlebten. »Warum sich um alles mögliche streiten? Wenn man sich freundlich umeinander bemüht, ist am Ende genug für alle da . . .«, so könnte verkürzt das Motto der Geschichte »Das Apfelfest« lauten. Die jungen Studentinnen hatten die Geschichte zu einem Theaterstück umgeschrieben und speziell für Kinder mit geistiger Behinderung bearbeitet. Doris Schellbach, Lehrerin an der Fachschule für Heilerziehungsberufe: »Das Stück wurde so gestaltet, dass es atmosphärisch spürbar und leicht verständlich ist«.
Und nicht nur das: die Studierenden hatten, um den Kindern die Geschichte nahe zu bringen, spezielle Tiermasken sowie Bühnenbild und weitere Requisiten selbst angefertigt. Die Handlung: der alte Apfelbaum erzählt, dass sich Ingo Igel, Charlotte Schaf, Paula Pony, Hannes Hase, Schröder das Schwein, sowie Frau und Herr Hirsch zu seinen Füßen versammelten, um seine Äpfel zu erhaschen. Als der Baum dann endlich seinen ersten Apfel hergab, gerieten die Tiere in heftigen Streit darüber, wem diese Leckerei zusteht. Dabei unterstrich jeder seine eigene Wichtigkeit.
Über die Heftigkeit des Streits erschrocken, warf der Baum plötzlich alle seine Äpfel ab. Das erstaunte die Tiere, die über ihr Verhalten nachdachten, um sich dann zerknirscht zu fragen »Warum streiten wir, es ist doch genug für alle da«. Und während sie sich gegenseitig höflich den Vortritt beim Apfelschmaus ließen, reifte in ihnen eine Erkenntnis, die sie musikalisch in einem Lied von Dieter Süverkrüp zum Ausdruck brachten :»Wir sind miteinander da, zusammen und gemeinsam, nicht einsam und Alleinsein«. Die Kinder der »Lebenshilfe« belohnten den Auftritt mit mächtigem Applaus, waren so begeistert, dass die Theatergruppe das Stück gleich noch einmal aufführen musste.

Artikel vom 02.07.2005