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Grandiose Ball-Samba
Dicht
am
Cup

Von Klaus Lükewille

War er das schon? Der Fußball-Weltmeister 2006?
Die Brasilianer im Confed-Cup-Finale: Was für eine grandiose Vorstellung. Da passte alles.
1:0, 2:0, 3:0, 4:0.
Ein Ehrentor gönnten sie ihrem alten Erz-Rivalen Argentinien noch. Mehr aber nicht - und sie beließen es gnädigerweise beim 4:1. Das halbe Dutzend hätten sie locker vollmachen können.
Ein Reporter aus Buenos Aires leitete seinen Bericht von der Stätte der Niederlage mit diesem Satz ein: »Wenn Sie ein fanatischer Fußball-Fan sind, sollten Sie besser nicht weiterlesen.«
Die stolzen Argentinier, tief getroffen von den Vortrefflichen.
Die Brasilianer boten in Frankfurt wirklich alles. Tore, Tänze, Trommeln. Eine Fußball-Samba der Extra-Klasse. Eine Mannschaft, in der die Mischung stimmt. Routiniers und Talente, Kämpfer und Könner - wie Adriano, Ronaldinho oder Robinho.
Unschlagbar. Unschlagbar?
Na, dann wäre ja alles schon gelaufen. Dann könnten sie neben dem Confed-Cup den World Cup auch gleich mitnehmen. Um den wird 2006 aber noch gekickt. Kleiner Hinweis an alle WM-Teilnehmer: Wie man diese großen Ball-Tänzer aus dem Takt bringen kann, haben zuletzt Mexiko und Japan gezeigt. 0:1 und 2:2. Da spielten sie überhaupt nicht weltmeisterlich, die Brasilianer. Da wurden die Zauberer entzaubert.

Artikel vom 01.07.2005