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Ältere Generation nach ihren Bedürfnissen fragen

Verwaltung legt Bericht zur Seniorenarbeit vor

Bielefeld (MiS). Fast ein Drittel der Bewohner des Stadtbezirks Sennestadt hat das 60. Lebensjahr bereits überschritten. Sennestadt ist damit Bielefelds »ältester« Bezirk. »In 20 Jahren«, sagt Gisela Krutwage, Altenhilfeplanerin der Stadt Bielefeld, »wird der Bezirk den jüngsten Bevölkerungsdurchschnitt haben.«

Gestern stellte Krutwage ihren Bericht »Grundlagen kommunaler Seniorenarbeit« vor, eine Ist-Analyse. »Er soll Grundlage für die künftige Planung sein«, sagt sie. Dabei geht es darum, wie sich die Stadt und ihre Bezirke auf die Bedürfnisse der älter werdenden Gesellschaft einstellen können. Und dabei muss auch die jeweilige Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt werden.
Wichtigster Trend: »Die Menschen wollen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben«, erläutert der städtische Sozialdezernent Tim Kähler. Hilfsangebote müssten deshalb möglichst wohnungsnah gemacht werden. Berücksichtigt werden müsse auch, dass die Zahl der Hochbetagten stetig anwachsen werde.
Leben heute in Bielefeld rund 14 000 Menschen, die das 80. Lebensjahr bereits überschritten haben, dürften es in 15 Jahren 20 000 sein - bei einer gleichzeitig zurückgehenden Gesamtbevölkerungszahl. Gibt es derzeit 330 000 Bielefelder, sind es dann wohl 30 000 weniger.
Helga Sielemann, Vorsitzende des Seniorenrates, sieht inzwischen drei Senioren-»Generationen«: Die, die mit einer aktiven Ruhestandsphase beginnen, die, die sich noch selbst versorgen, aber bereits weniger mobil sind, und die, die als Hochbetagte immer pflegebedürftiger werden. Vor allem für die »mittlere Generation« müsse es Angebote in den Wohngebieten geben, forderte sie. Und da es sehr viele Menschen mit kleinen Renten gebe, müssten die Angebote so ausfallen, dass sie auch zu finanzieren seien.
Der Sozialausschuss des Rates beschäftigt sich in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch, 6. Juli, mit dem Grundlagenpapier. Auf Wunsch des Seniorenrates soll der Ausschuss auch eine Befragung älterer Bielefelder Bürger beschließen, um ihren Wünschen noch besser nachkommen zu können.

Artikel vom 30.06.2005