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Lückenschluss für zwei Wochen

Historische Giebel entstehen an der Obernstraße noch einmal neu


Bielefeld (bp). Genau 61 Jahre, nachdem sie im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, entstehen drei historische Giebel an der Obernstraße neu. Scheinbar. Und auch nur bis zum 16. Juli.
Der Bielefelder Künstler und Fotograf Norbert Meier setzt drei Baulücken in Szene und entwickelt damit Visionen für die Altstadt. »Stadt-Ansichten« heißt die Aktion, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Ab in die Mitte!« stattfindet.
An der Obernstraße 9 ist der alte Consbruch'sche Giebel aus dem Jahr 1606 zu sehen - Reste des Original-Giebels wurden in den Sparkassenbau Obernstraße 36 integriert. Der »Giebel« Obernstraße 3 (neben dem Crüwellhaus) wurde ursprünglich 1890 errichtet - Norbert Meier projizierte ein Foto, das um 1900 entstanden ist, auf eine Großfolie. Das Haus Obernstraße 8 zierte ein Giebel, der 1934 gebaut wurde. Für Meier soll die Aktion nicht zuletzt dazu anregen, darüber nachzudenken, die Baulücken endlich wieder zu schließen.
Seine »Stadt-Ansichten« erforderten umfangreiche Vorbereitungen: So mussten die Genehmigungen der Hausbesitzer und der Nachbarn eingeholt werden, die Statik wurde berechnet, (Büro Pott & Prinz), mit dem Unternehmen Bunzel ein Gerüstbauer beauftragt. Die Giebel-Folien müssen stabil stehen, sollen dabei auch transparent wirken, Licht durchlassen. Die Bielefelder »Ab in die Mitte!«-Aktion trägt den Titel »Grenzenlos«. Dr. Annette Klinkert, Projektleiterin der Bielefeld Marketing: »Auch bei den Stadtansichten wollen wir Grenzen überwinden und Visionen für die Zukunft aufzeigen.«

Artikel vom 30.06.2005