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München ehrt
Film-Bösewicht

»CineMerit Award« an Mario Adorf

München (dpa). Der Filmstar Mario Adorf ist auf dem Münchner Filmfest für sein Lebenswerk mit dem »CineMerit Award« ausgezeichnet worden. Das Fest ehrt jedes Jahr eine herausragende Persönlichkeit des Filmschaffens.
Mario Adorf hält den »CineMerit Award« beim Filmfest in der Hand.Foto: dpa

»Ich glaube, ich bin jetzt alt genug, um den Preis zu bekommen«, scherzte der 74-Jährige bei der feierlichen Verleihung am späten Dienstagabend in München. Adorf erhält den undotierten Preis des Filmfestes für seine herausragenden Leistungen in etwa 200 Filmen. Im vergangenen Jahr war der britische Regisseur Alan Parker geehrt worden.
»Sie haben es immerhin als Bösewicht zu einer europäischen Persönlichkeit gebracht«, sagte der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) in seiner Laudatio in Anspielung auf die vielen Rollen bei internationalen Produktionen, in denen Adorf als gerissener Gauner zu sehen war. »So können wir Sie als großen Schurken und Ganoven würdigen, dessen kriminelle Energie wir jahrzehntelang genießen durften.«
Adorf, der im September 75 Jahre alt wird, mimte kleine Gauner ebenso wie einen italienischen Mafia-Boss oder einen korrupten Bauunternehmer, etwa in »Lola« von Rainer Werner Fassbinder. Zu seinen bekanntesten Werken zählen »Nachts, wenn der Teufel kam« von Robert Siodmak und »Die Blechtrommel« von Volker Schlöndorff. Für Helmut Dietl stand Adorf unter anderem in der Gesellschaftssatire »Rossini« vor der Kamera. Sam Peckinpah holte den vielseitigen Schauspieler mit dem ironischen Lächeln sogar in die USA für seinen Western »Major Dundee«.

Artikel vom 30.06.2005