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Handwerker
gesteht
Brandstiftung

Streit um gekürzte Rechnungen

Hoberge-Uerentrup (jr). Die Ursache eines Bauernhaus-Großbrandes in Hoberge-Uerentrup Mitte April ist jetzt aufgeklärt worden. Wie die Polizei gestern mitteilte, hat ein 34-jähriger Handwerker aus Lage gestanden, den Brand gelegt zu haben.

Umfassende Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Bilefeld hätten zu der Aufklärung geführt, heißt es in der Mitteilung. Der Handwerker habe gestanden, den Brand gelegt zu haben, weil es mit der Bauleitung Streit um gekürzte Rechnungen gegeben hatte. Ein Polizeisprecher: »Der Brandleger sitzt seit dem 30. Juni in Untersuchungshaft. Weitere Ermittlungen werden zur Zeit noch durchgeführt, um zu klären, ob noch ein Komplize mit im Spiel war.«
Wie das WESTFALEN-BLATT damals berichtete, war das Feuer in der Nacht von Samstag auf Sonntag ausgebrochen und hatte nach ersten Schätzungen einen Sachschaden von etwa 800 000 Euro verursacht. Nach gestrigen Polizeiangaben beträgt die Schadenhöhe indes rund 400 000 Euro.
In dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden und idyllisch gelegenen Fachwerkgebäude am Bökenkampshof 2 waren in der ersten Jahreshälfte Restaurierungsarbeiten durchgeführt worden. Die Besitzer des Gebäudes, eine sechsköpfige Familie, wollten im Sommer dort einziehen. Aus diesem Vorhaben ist bislang nichts geworden, weil weder der Schaden behoben noch die Klärung mit der Versicherung erfolgt ist.
Zum Glück befand sich währende des Brandes im April niemand im Innern des Gebäudes. Der Eigentümer des Gebäudes wollte gestern zum Stand der Dinge keine näheren Angaben machen. Er meinte nur: »Es ist absolut unverständlich und bedauernswert, dass es wegen einer Lappalie Streit gab und der Mann dann den Brand gelegt hat.«

Artikel vom 01.07.2005