Erste Agravis-Hauptversammlung nach der großen Fusion in Melle
Von Bernhard Hertlein Melle (WB). Die Saat, die vor einem Jahr bei Fusion der Raiffeisen Central-Genossenschaft Nordwest (Münster) und der Raiffeisen-Hauptgenossenschaft Nord (Hannover) gelegt wurde, scheint aufzugehen.
Gestern legte das Management der neuen Agravis Raiffeisen AG im niedersächsischen Melle den Aktionären erstmals eine Jahresbilanz vor. Mit 7,9 Millionen Euro wies sie einen hohen Verlust nach Steuern aus, der jedoch, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Clemens Große Frie, im Wesentlichen eingeplant gewesen sei. Die Entwicklung in den ersten fünf Monaten lasse jedoch darauf schließen, das das neue Geschäftsjahr mit einem Gewinn von etwa zwölf Millionen Euro abschließen werde. In diesem Fall soll schon 2006 eine Dividende an die Agravis-Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach der Fusion reicht das Arbeitsgebiet des Raiffeisen-Unternehmens vom ostfriesischen Aurich bis an die polnische Grenze. Erreicht wurde ein Umsatz von 3,7 Millionen Euro. In OWL gehören unter anderem das RCG-Kraftfutterwerk in Minden, das Kornhaus in Brakel, die Lippische Hauptgenossenschaft in Lage und der Raiffeisen Warenhandel in Halle zum Agravis-Konzern. Wie Große Frie und der Finanzvorstand Johannes Schulte-Althoff vor 650 Teilnehmern der Hauptversammlung erläuterten, litt das erste Geschäftsjahr auch unter dem überraschenden und rapiden Preisverfall für Soja im Sommer 2004. Die Tochterfirma Landtechnik musste im Bereich Hannover große Sanierungsmaßnahmen bewältigen. 20 Standorte wurden geschlossen. Im Gesamtkonzern verringerte sich die Belegschaft von 4857 auf 4299. Große Frie zufolge müssen im Rahmen des strikten Kostenmanagements noch weitere 300 Stellen abgebaut werden. Es gebe einen Kostenblock von fünf Millionen Euro, den man durch Sparmaßnahmen und Synergieeffekte auflösen werde. Bis Ende 2006 sollen die Fusionsarbeiten bei Agravis abgeschlossen sein.
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