Herford (HK). Ein Improvisations- und zugleich Examenskonzert gibt Daniel Heinrich am Samstag, 2. Juli, um 20 Uhr in der Marienkirche. Der Organist schließt damit im Fach Orgelimprovisation/Liturgisches Orgelspiel an der Hochschule für Kirchenmusik seine Künstlerische Reifeprüfung ab.
Die Ausbildung umfasst im Fall der Orgelimprovisation sowohl die Schulung im Hinblick auf die Imitation traditionell gegebener Formen als auch das Training im Hinblick auf die Liedbegleitung im Gottesdienst einschließlich improvisierter Vorspiele und Choralbearbeitungen. Hinzu kommen als Nebenfächer Hörerziehung, Klavier- und Generalbassspiel, in denen Heinrich seine Teilprüfungen bereits hinter sich gebracht hat. Den ersten hochschulinternen Teil der Reifeprüfung, bei der es unter anderem galt, auf Zuruf Choralbearbeitungen und -begleitungen zu spielen, erfüllte Heinrich zur vollen Zufriedenheit seiner Prüfer. Die Tatsache, dass Heinrich blind ist, trug ihm darüber hinaus die Bewunderung seiner Zuhörer ein. Im Konzert in der Marienkirche erwarten ihn nach zweiwöchiger Vorbereitungszeit die folgenden Aufgaben: Improvisationen in verschiedenen Stilen nach Motiven vorgegebener literarischer Texte, Improvisation einer Passacaglia in romantischem Stil, die Begleitung eines oder mehrerer Neuer Geistlicher Lieder und eine stilistisch nicht festgelegte Improvisation über eine gegebene Melodie. Zudem wird der Interpret ein improvisiertes Stück für Sologesang und Orgel vorlegen. Daniel Heinrich stammt aus Taiwan, wo er als Kind von einer Missionarsfamilie adoptiert wurde, die ihn mit nach Deutschland nahm. Seine Schulausbildung erhielt er in Hildesheim, bevor er zum Studium der Kirchenmusik nach Herford ging. Er verließ sie nach dem B-Examen, um eine Kirchenmusikerstelle in Munster (Lüneburger Heide) anzutreten und entschloss sich vor drei Jahren, sich noch einmal in Herford in seinem Spezialfach weiterzubilden. Sein Lehrer war Kirchenmusikdirektor Hans-Martin Kiefer, Kantor der Pauluskirche in Bünde.
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