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Leitartikel
Vorsicht, Statistik-Tricks!

Längst holt
uns die
Wahrheit ein


Von Rolf Dressler
»Deutlich weniger Ausländer in Deutschland«. »Ausländeranteil gesunken«. So oder ähnlich lautet die scheinbar unverfängliche Botschaft. Wie selbstverständlich - teils ängstlich, zumeist aber geflissentlich um politisch korrektes Mitschwimmen bemüht - transportieren die meisten Medien eine Wahrheit, die in Wirklichkeit keine ist. Und die amtliche Politik ist's groteskerweise zufrieden.
In Deutschland leben nämlich nicht etwa plötzlich weniger Men- schen aus fremden Ländern und Kulturkreisen. Vielmehr wurde seit dem 1. Januar 2000 bis heute gut 800 000 erwachsenen Zuzüglern und 200 000 Kindern die deutsche Staatsbürgerschaft zugesprochen, deutlich überwiegend Angehörige islamischer Religionsgemeinschaften.
Die beträchtlichen Probleme, die gerade dadurch aufgeworfen werden, lassen sich jedoch nicht mit noch so abenteuerlichen Statistik-»Künsten« bemänteln. Zwar haben derlei Versuche über viele, viel zu lange Jahre (leider) gefruchtet, weil sich multi-kulti-beseelte Politiker und eine erstaunlich folgsame Presse die Bälle zuspielten. Inzwischen hat die real erlebte, zunehmend schwierige soziale und materielle Wirklichkeit auch in deutschen Ballungsgebieten die Schönredner eingeholt.
Zudem verdichtete sich der schon lange gehegte Verdacht, dass tatsächlich bereits (mindestens) zehn Millionen Menschen ausländischer Herkunft in Deutschland leben, illegal hierher gekommene eingeschlossen. Solche Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden haben die politisch Verantwortlichen aber mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder bewusst beiseite geschoben. Sie waren schlicht unerwünscht.
Unterdessen spitzt sich die Pro- blemlage Jahr um Jahr weiter zu.
Ein nachgerade deutschland-historisches Zeichen setzt zu Be- ginn des neuen Schuljahres die Eberhard-Klein-Oberschule im Berliner Bezirk Kreuzberg. Ihre zwiespältige Rekordmarke: Dort werden fortan und zum ersten Mal überhaupt hierzulande nur noch ausländische Schüler bzw. solche »mit Migrationshintergrund« un- terrichtet, derzeit 345. Davon sind 80 Prozent Türken, 15 Prozent Araber (also mindestens 95 Pro- zent Moslems) sowie Afrikaner, Albaner, Jugoslawen und Viet- namesen. Mehr als die Hälfte ihrer Familien beziehen staatliche Sozialhilfe.
Planlos und ratlos stehen Bildungs- und Kommunalpolitiker dieser besorgniserregenden Entwicklung gegenüber. Hilflos warnen sie in Berlin und anderswo vor den sozialen Folgen einer Überfremdung, die freilich bereits spätestens in den frühen 1990er Jahren offen zutage traten. Reichlich spät rufen sie nun nach einer Verschärfung von Sprachtests, die den nach Deutschland zuziehenden Menschen schon längst zwingend abverlangt werden müssten. Ja, sogar Notpläne seien angesichts der mittlerweile vielerorts herrschenden dramatischen Zustände unerlässlich. Was leider zutrifft, weil die Politik sich um die Thematik seit zig Jahren systematisch herumgedrückt hat - zum materiellen und sozialen Schaden unseres Gemeinwesens und seiner Bürger, die diesen einstmals so gesunden und gefestigten Staat finanzieren.
Für all das ist »Skandal« fast noch ein zu mildes Wort.

Artikel vom 04.07.2005