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Mit Traumresultat als
Kandidatin aufgestellt

Grünen-Chefin Britta Haßelmann will in den Bundestag

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Mit einem Traumergebnis ist die grüne Landeschefin Britta Haßelmann zur Bielefelder Kandidatin für die für den 18. September erwartete Bundestagswahl nominiert worden: Sie erhielt gestern 37 von 37 abgegebenen Stimmen.

Bei der Landesdelegiertenkonferenz am kommenden Wochenende will Haßelmann für den NRW-Listenplatz drei kandidieren. Für den ersten Platz bewirbt sich die frühere Landes-Umweltministerin Bärbel Höhn. Weil bei den Grünen die Quote gilt, ist Platz drei der nächstmögliche Frauenrang. Um den wird sich vermutlich auch die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Kerstin Müller, bewerben.
In ihrer Vorstellungsrede stellte Haßelmann heraus, es sei ihr in ihrer bisher fünfeinhalbjährigen Zeit als Landesvorstandssprecherin darum gegangen, den Ausgleich zwischen den Parteiströmungen herzustellen. Im Wahlkampf will sie sich für ein klar grünes Profil einsetzen. »Dabei dürfen Themen nicht gegeneinander ausgespielt werden.« Ökologische Fragen müssten gleichberechtigt neben der Forderung nach mehr Arbeitsplätzen stehen.
Als parteilose Initiativenvertreterin begann Britta Haßelmann 1989 ihre politische Laufbahn, zunächst als sachkundige Bürgerin der Grünen im Sozialausschuss des Rates. 1994 wurde sie ins Stadtparlament gewählt, zwei Jahre später wurde sie Fraktionssprecherin. Bei der Kommunalwahl 1999 schaffte sie als Oberbürgermeister-Kandidatin einen Achtungserfolg für ihre Partei.
Ein weiterer Bielefelder Grüner rechnet sich Chancen auf einen aussichtsreichen Listenplatz in NRW aus: Marcel Raschke (27) gehört dem hiesigen Kreisvorstand an, kandidiert in Gütersloh als Direktkandidat und will sich für Listenplatz zwölf bewerben.
Die Wahlversammlung war überschattet von der Trauer um Ralf Herbold, der den Bielefelder Grünen fast von Anbeginn an angehörte und am Sonntag im Alter von 48 Jahren plötzlich verstorben war.

Artikel vom 29.06.2005