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Die WM
hat schon
angefangen

Die Zeit rast dahin

Leipzig (WB/fwk). Aus Minuten werden Stunden. Aus Stunden Tage, aus Tagen Wochen. Aus Wochen ein Monat. Die Zeit rast dahin. Und mit ihr geht das Gefühl, wie lange man unterwegs ist. Was, schon vier Wochen? Das kann doch überhaupt nicht sein. Ungefähr so erschien es Jürgen Klinsmann.
Rückkehrer
Christian Wörns.

Seit der Bundestrainer seine Mannschaft zu Trainingslager, Freundschaftsspielen und Confed-Cup einbestellte, ging tatsächlich ein Monat ins Land. Nur kommt es ihm kürzer vor. Und schon jagt die Weltmeisterschaft mit einem Affenzahn heran. Das dauert noch ein Jahr - aber was bedeutet das schon? Gerade erst ist die Generalprobe abgewickelt, gleich rückt die Hauptaufführung näher. »Die WM hat angefangen, so früh wie nie«, spürt auch Teammanager Oliver Bierhoff, in welchem Tempo er die Kalenderblätter abreißt.
»Ihr müsst die Zeit nutzen«, hat Klinsmann den Spielern mitgegeben, »jeder entscheidet selbst über seine Leistung im Verein, welche Rolle er bei uns spielt.« Dabei verschärft sich die Auslese. Denn beim ersten Wiedersehen nach dem vierwöchigem Zusammensein werden ein paar fehlen. Mit 23 Akteuren zum Confed-Cup, nur noch mit 18 zum Länderspiel am 17. August nach Holland - so ist es vorgesehen. »Wir verkleinern den Kader«, kündigt Assistenztrainer Joachim Löw an. Einige fallen durchs Sieb, andere kehren zurück, wie Miroslav Klose oder Christian Wörns, die Bestandsschutz hatten. Lange verletzte Profis wie Lahm, Lauth oder Görlitz sind nicht abgeschrieben.
Mag auch die Tür zum Team offen stehen, so wird sie nur noch in Ausnahmefällen von jungen Leuten durchschritten. »Das wird schwer«, meint Klinsmann, der die Altersstruktur im Auge behält. Was letztlich zählt, ist aber Leistung, seine Forderung darum deutlich: Nationalspieler müssen erkennbar besser sein als »normale« Spieler. Zur WM will Klinsmann mit einer Elite ohne Füller.

Artikel vom 01.07.2005