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Angst vor neuer
Hitzekatastrophe

»Regenfabrik« für Trockenzonen

Paris/Rom/Madrid (dpa). Schwüle Gewitterluft und Temperaturen bis 39 Grad schüren in Frankreich die Angst vor einer Katastrophe wie 2003 mit 15 000 Hitzetoten. Temperaturen bis zu 40 Grad haben auch Italien weiter im Griff.
Mit Sonnenschirm nähert sich eine Touristin in Rom dem Colosseum. Foto: dpa

Aus beiden Ländern wurden bereits mehrere Hitzetote gemeldet. In Spanien sorgten Gewitter in Teilen des Landes gestern für leichte Abkühlung.
Im Großraum Paris wurde die dritte von vier Alarmstufen ausgelöst - sie gilt nun für mehr als ein Drittel des ganzen Landes. Die Regierung stellte 180 Millionen Euro zur Verfügung, um die personelle Ausstattung der Notaufnahmen in Krankenhäusern zu sichern. »Die Lage ist mehr als angespannt«, sagte Notärzte-Präsident Patrick Pelloux.
In Italien sagten Meteorologen noch mindestens bis morgen für fast alle Landesteile extreme Schwüle voraus. Erst am Freitag soll es im Norden des Landes Gewitter geben und sich leicht abkühlen. Norditalien hofft nach monatelanger Dürre auf Regenfälle, um die Ernte zu retten.
Unterdessen arbeiten Wissenschaftler aus Spanien, Israel und Belgien an einer Anlage, die künstlichen Regen erzeugt. Wie die Madrider Zeitung »El Mundo« berichtet, soll die »Regenfabrik« Trockenzonen am Mittelmeer zu Niederschlägen verhelfen. Das Vorhaben sieht vor, dass in Küstennähe auf mehreren Quadratkilometern Materialen ausgelegt werden, die die Sonnenenergie besonders stark absorbieren. Diese »Hitzeinseln« sollen einen Strom aufsteigender Luftmassen produzieren. Wenn diese Luft, die infolge der Nähe zum Meer sehr feucht ist, auf kalte Schichten stößt, sollen Regenfälle entstehen.

Artikel vom 29.06.2005