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Den Menschen eine Chance geben

Informationsveranstaltung der Stiftung Opportunity International

Bielefeld (WB). Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2005 zum Jahr des Kleinstkredites ausgerufen. Diese Art der Entwicklungshilfe betreibt auch die Stiftung Opportunity International Deutschland, die ihr Büro seit kurzem in Bielefeld hat (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Mit einer Veranstaltung in den Räumen der IHK informierte die Stiftung nun über ihre Arbeit. Auch der Gründer des Deutschen Ablegers der Stiftung, Karl Schock, war dabei zu Gast.

Zusammen mit seinem Bruder Friedrich und einigen anderen christlichen Unternehmern hatte er die Stiftung 1996 gegründet. »Wir wollten etwas machen, was Menschen herausfordert, ihre eigenen Begabungen einzusetzen, und bislang Chancenlosen eine Chance zu geben, damit sie sich aus eigener Kraft aus dem Elend befreien können«, schilderte der Unternehmer seine Motivation.
Ebenfalls zu Gast bei der Veranstaltung war Prof. Hermann Sautter, Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Kleinkreditprogramme hätten sich als ein Erfolgsfaktor in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung armer Länder erwiesen, erklärte er.
Dabei gehe es um Geld, wichtiger sei aber, das kaufmännische und technische Wissen der Kreditnehmer über Schulungen zu verbessern und ihre Sparfähigkeit zu fördern.
UN-Sprecher Arne Molfenter ergänzte, dass natürlich ein einzelner Mikrokredit keine Volkswirtschaft verändere - zehntausende aber bereits für einen großen Unterschied sorgten.
Stefan Knüppel, Vorstand von Opportunity International Deutschland, erläuterte: »Wir wollen der Armut nicht nur ein Gesicht geben, sondern sie wirkungsvoll bekämpfen. Mütter können ihre Kinder zur Schule schicken, weil jetzt das Schulgeld im Budget mit drin ist. Aus einem mageren Imbiss werden drei Mahlzeiten am Tag. Frauen lernen mehr über Hygiene, und ihre Familien leiden nicht mehr an Parasiten und Mangelernährung. Wir möchten diese Arbeit von Bielefeld aus kräftig in die Republik tragen. Wir suchen Menschen, die uns darin unterstützen.«

Artikel vom 01.07.2005