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Bibelverse pauken ist
längst Vergangenheit

Neuer Name für den Konfirmandenunterricht


Bielefeld (bp). Fast alle evangelischen Siebt- und Achtklässler nehmen in Bielefeld am Konfirmandenunterricht teil; im Jahr 2004 wurden 1024 Jugendliche konfirmiert, zehn Jahre zuvor waren es nur 900. Andrea Seils, Pfarrerin im Schulreferat des Kirchenkreises Bielefeld, freut sich, dass das, was die Landessynode im November beschließen will, im Kirchenkreis Bielefeld längst Programm ist - nämlich den Konfirmandenunterricht an den Bedürfnisse und Erwartungen der Zwölf- bis 14-Jährigen auszurichten.
Die Landessynode will das mit einem neuen Namen deutlich machen: Statt Konfirmandenunterricht heißt es in Zukunft »Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden«.
Andrea Seils: »Es ist längst Vergangenheit, dass in Vorbereitung auf die Konfirmation stur Bibelverse gepaukt werden - die jungen Menschen lernen gelebtes Christentum kennen und werden als Heranwachsende ernst genommen.« So werde der Unterricht in Bielefeld in fast allen Gemeinden nicht mehr ausschließlich vom Pfarrer geleitet, sondern von Presbytern, Jugendarbeitern und anderen. Das soll künftig die Regel sein.
Konfirmandenunterricht solle »nahe an der Lebenswirklichkeit« sein. Die »alte Konfirmanden-Prüfung mit Abfragen« sei vielfach bereits von einem Gespräch abgelöst worden. Zudem gebe es Modelle, bei denen Jungen und Mädchen bei bestimmten Projekten zeitweise getrennt werden.
Die Konfirmanden-Arbeit orientiere sich an der »konkreten Situation«. So würden die Jugendlichen an der Albatros-Schule und der Schule am Möllerstift im Rahmen des Unterrichtes auf ihre Konfirmation vorbereitet - sie besuchen die Schulen ganztags und hätten sonst keine Möglichkeit. Andrea Seils spricht von »maßgeschneiderten Konzepten«. Das, was bislang nur als Modell erlaubt gewesen sei, werde jetzt die Regel nach dem Motto: »Entdecke die Möglichkeiten«.

Artikel vom 28.06.2005