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Ein Meer aus Tönen umspielte die Altstadt

Erstes Wandelkonzert vom Publikum gut angenommen

Von Uta Jostwerner (Text)
und Bernhard Pierel (Fotos)
Bielefeld (WB). Den besten Platz hatte Klaus Heise: Standesgemäß logierte der Ehrenvorsitzende der Theater- und Konzertfreunde auf dem Westbalkon seiner am Kunsthallenpark gelegenen Stadtvilla und applaudierte begeistert den vier Klarinettisten der Bielefelder Philharmoniker, die auch sonst beim Wandelkonzert die Sympathien des Publikums ganz auf ihrer Seite hatten.

Von der »Zauberflöten«-Ouvertüre bis hin zum Schuhplattler servierten Susanne Heilig, Fabian Hauser, Georg Stimpfle und Margarethe Fiedler zünftige, für vier Klarinetten arrangierte Melodien - und das zahlreich erschienene Publikum im Park neben der Kunsthalle spendete begeistert Applaus.
An den anderen Spielstätten sah es nicht anders aus: »Ich brauche keine Millionen . . .«, hieß es im Schatten der Altstädter Nicolaikirche, wo das »Trio Tango« mit Bratsche, Flöte und Kontrabass Schlager der 20er und 30er Jahre zum Besten gab. Aber egal ob eine Serenata von Rudolf Maros, ein Trio von Jacques Ibert oder Waldhornromantik dargeboten wurden, die Musiker waren stets von einer mal begeistert, mal andächtig lauschenden Menschentraube umgeben.
Bei bestem Wetter hatten Mitglieder der Reihe »Philharmoniker solistisch« und der Bielefeld Marketing zum ersten Wandelkonzert durch Bielefelds gute Stube eingeladen. Zahlreiche Bürger nutzten bis zum zünftigen Kehraus auf dem Alten Markt die Gelegenheit, den lauen Sommerabend bei klassischer und unterhaltsamer Musik im Freien zu verbringen.
Das erste »Philharmoniker-solistisch«-Konzert, das im Freien stattfand und das an vier Orten unterschiedliche Ensembles und Stilrichtungen präsentierte, kann als voller Erfolg verbucht werden. Kleine Wermutstropfen wie der krankheitsbedingte Ausfall der »Philharmonic Brass« und des Bläser-Oktetts wurden von den teilnehmenden Gruppen mühelos aufgefangen. Eine gute Idee, das Orchester stärker im Bewusstsein der Menschen zu verankern und Berührungsängste abzubauen, nicht nur zu Zeiten, in denen das Altstadt-Pflaster erneuert wird.

Artikel vom 28.06.2005