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Warmer Empfang für Henke

Fußball: Kaiserslautern wieder am Ball - Hleb verlässt den VfB Stuttgart

Stuttgart (dpa). 500 »Kiebitze« haben Michael Henke bei heißen Temperaturen um 35 Grad in Kaiserslautern einen warmen Empfang bereitet. »Es ist schön, bei aufmunterndem Beifall Unterstützung zu spüren«, sagte der neue Trainer.
Punkt 10 Uhr hatten der 48 Jahre alte, aus Büren bei Paderborn stammende Fußball-Lehrer und sein Co-Trainer Manfred Rauscher auf einem Nebenplatz die neue Ära begonnen. Der ehemalige Co-Trainer des FC Bayern München präsentierte beim Aufgalopp auch die Neuzugänge Ervin Skela (Arminia Bielefeld), Axel Bellinghaus (Fortuna Düsseldorf) und den aus Saarbrücken zurückgekehrten Torsten Reuter.
»So schnell wie möglich 40 Punkte erreichen«, lautet seine Zielsetzung. Mittelfristig strebt Henke das obere Drittel der Bundesliga-Tabelle an. »Das muss das Ziel des FCK sein, doch wir brauchen Geduld«, sagte der Lauterer Coach, der seine Spieler zum Auftakt gleich mit einer zweistündigen Trainingseinheit forderte.
Mit Szenenapplaus und »Maestro«-Rufen hat die Ära Giovanni Trapattoni beim VfB Stuttgart begonnen. Gestenreich dirigierte der Italiener vor 2000 Zuschauern das Auftakttraining des schwäbischen Bundesligisten. Deutliche Töne schlug Trapattoni im Falle von Regisseur Alexander Hleb an. »Wenn er hier bleiben will, bin ich zufrieden. Aber ich wünsche Spieler mit Begeisterung. Das muss er entscheiden. Ich Hleb bitten? Nein!«, sagte »Trap«. Die Entscheidung fiel dann bereits am Abend. Der Weißrusse wird wie erwartet zum FC Arsenal London wechseln. Als Ablöse sind 15 Millionen Euro im Gespräch. Kein Thema ist die Verpflichtung des Portugiesen Luis Figo als möglichem Hleb-Ersatz. »Ich denke, er bleibt bei Real Madrid«, sagte Trapattoni, der auch noch einen Nachfolger für den künftigen Schalker Kevin Kuranyi benötigt.
Der 66-Jährige gönnte sich trotz schwüler Hitze bei keiner der ausgedehnten Laufeinheiten oder den Gymnastikübungen eine Pause, sondern ging mit gutem Beispiel voran. Dies registrierte die schwäbische Volksseele zufrieden. Fast schon väterlich fühlte der »Maestro« einigen Spielern höchstpersönlich den Puls. »Er kann schon recht gut Deutsch und hat gesagt, er sei froh, in Stuttgart zu sein«, berichtete Mittelfeldspieler Silvio Meißner.
Unterstützt wird Trapattoni vom neuen Co-Trainer Andreas Brehme. Das von seinem Chef ausgegebene Saisonziel (»Platz fünf oder etwas besser«) wurde von Brehme nach oben geschraubt. »Sein Ziel ist immer die Meisterschaft«, sagte der Assistent, der im April in Unterhaching als Trainer zurückgetreten war.
Ohne Superstar Marcelinho ist Hertha BSC in die Vorbereitung gestartet. Wie Manager Dieter Hoeneß mitteilte, habe der Brasilianer in seiner Heimat noch Grundstücks-Angelegenheiten zu klären. Weiter geht bei Bundesliga-Vierten die Suche nach einem neuen Stürmer, zumal nach dem Vertrag von Ex-Torjäger Fredi Bobic auch der Kontrakt mit dem türkischen WM-Dritten Ilhan Mansiz aufgelöst wurde. Mit Roque Santa Cruz vom FC Bayern München sind sich die Herthaner über ein Engagement zumindest von der Saison 2006/07 an einig.

Artikel vom 28.06.2005