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Pralles Leben in der Nacht
Was im Supermarkt so alles passiert, wenn er zu ist...
Nachts seid ihr nicht im Supermarkt, logisch. Da ist er ja geschlossen. Doch drinnen tobt das Leben. Wie? Das müsst ihr mal lesen.
Als das helle Licht im Supermarkt erlosch und die Nachtbeleuchtung angeschaltet wurde, ertönte aus verschiedenen Ecken ein zaghaftes Gähnen. Im Gemüseregal klingelte ein Wecker und die Eltern von Tommi Mate rüttelten an der roten Gemüsekiste ihres Sohnes, um ihn für die Schule zu wecken.
Kurz darauf stand er abholbereit mit Gustav Gurke und Karo Rotte an der Obst- und Gemüsewaage und wartete auf den Einkaufswagen, der sie täglich zur Schule fuhr. Voll beladen hielt dieser kurze Zeit später bei ihnen, lud sie ein und sauste weiter. Zuerst zu den Regalen der Brotaufstrichsorten, wo Mama Lade ihre Tochter Kia Sche verabschiedete, und dann zum Unterricht, der täglich am hinteren Ende des Supermarktes zwischen den Schreibwaren und den Büchern stattfand. Fröhlich plappernd saßen dort schon Sara Lami und Johan Nisber, die ihre Freunde freundlich begrüßten, jedoch verstummten, als ihre Lehrerin Emma Taler erschien, die ihnen an diesem Abend etwas über die Herstellung von Käse erzählen wollte.
Den ganzen Abend hörten die Schüler interessiert zu und lernten viel. Als jedoch die Schulglocke läutete, sprangen alle fröhlich auf und machten sich auf zur Spielwarenabteilung, wo sie ausgelassen tobten.
Tommi Mate schnappte sich ein elektrisches Polizeiauto und verfolgte damit Anna Nas, die mit einem Feuerwehrauto um die Regale fuhr, während Lynn Sen und Rosa Kohl Verstecken zwischen den Zierpflanzen spielten. Als die Strahlen der Morgensonne sanft durch die Scheiben drangen, verabschiedeten sich alle voneinander und fuhren mit dem Einkaufswagen wieder nach Hause, wo ihre Eltern schon auf sie warteten.
Bevor sie ins Bett gingen, wurde allen Lebensmitteln noch eine Guten-Tag-Geschichte vorgelesen, und dann schliefen sie ganz friedlich bis zum nächsten Abend.

Artikel vom 09.07.2005