Begeisterndes Konzert beim »KulturTreff« in Senner Friedenskirche
Von Gustav-Adolf Lent Senne (WB). Unter das Motto »Spiel, Klezmer, spiel« hätte man diesen Abend in der lichtdurchfluteten Friedenskirche stellen können, in der der Chor und das Orchester der von Bodelschwingh-Schulen ihr musikalisches Jahresprogramm von Telemann bis Filmmusik präsentierten.
Dem zahlreich erschienenen und froh gestimmten Publikum wurde von mehr als 50 hoch motivierten und mit Begeisterung aufspielenden Schülern in 90 Minuten ein wahres Kaleidoskop musikalischer Hörgenüsse geboten, das keine Wünsche offen ließ. Ein intensiv und wohl durchdachtes Programm, das auch Wünsche der Schüler berücksichtigte, hatten die beiden engagierten Musiklehrer Michael Witulski (Chor) und Matthias Günther (Orchester) vorbereitet. Es begann mit dem Concerto in D von G.P.Telemann für zwei Hörner und Orchester, das den beiden Solisten Johannes Seidel und Fabian Pöschel Gelegenheit gab, virtuoses Können mit einem schönen, sauberen Hornklang zu verbinden. In den kurzen Sätzen blitzte schon etwas von einer naturhaften Stimmung auf, die dem Horn in der Romantik eigen war. Das Werk wählte M. Günther wegen der guten Hornsolisten aus, die diesen Eindruck bestätigten. In der »Petite Symphonie« von Gounod stellte das Bläserensemble mit dem Finalsatz seine Leistungsfähigkeit mit frischer, überzeugender Tongebung unter Beweis, gepaart mit großer Spielfreude. Beim »Abendsegen« aus der Oper »Hänsel und Gretel« von Humperdinck zauberte das Blechbläserensemble mit butterweichem Ansatz echte Romantikstimmung. Aufbrandender Beifall spornte immer wieder an und gab den Musikern das Gefühl, »wir kommen an«. So auch mit dem Publikumsliebling, dem zugleich auch von den Schülern favorisierten »Hochzeitsmarsch« aus der Schauspielmusik zum Sommernachtstraum von Felix Mendessohn Bartholdy, der mittlerweile zum musikalischen Trauungssymbol geworden ist. Hier trumpfte das volle Orchester mit dem signalartigen Trompetenmotiv im Forte auf und vermittelte die Lust der jungen Musiker auch an dieser klassischen Variante. Nach einem Notturno mit dem bekannten Hornmotiv, das die flirrende Sommernacht symbolisiert, spielte sich beim »Rüpeltanz« das Orchester in einen begeisternden Klangrausch. Der nächste Musikblock war dem Chor unter der Leitung von Michael Witulski vorbehalten, der ein buntes Programm des »Latin Feelings« mit Titeln wie »Night and Day« von Porter, »Quando, quando« von Tony Renis und »So nice« vorstellte. Die hellen Stimmen des Chores trafen den Sound der durch jazzige Harmonik geprägten Sambarhythmik erstaunlich professionell und routiniert. Die Gesangssolisten Joanna Galling und Timo Verse sowie der ausgezeichnete Keyboarder David Kölling trugen wesentlich zu einem ungetrübten Hörgenuss bei. Die folgende Klezmer-Musik verstärkte ihn noch, waren doch die Protagonisten Isabel Kreutz, Tobias Günther und Frederik Schlabach mit ihren Klarinetten in der Lage, in die unbekannte Welt der Ostjuden zu tauchen und gemeinsam mit dem Orchester die verschiedenen Gefühlsnuancen der Bearbeitung von B. Fritsch in adäquten musikalischen Ausdruck umzusetzen. Die von den Schülern gewünschte Filmmusik zum Film »Fluch der Karibik« von Klaus Badelt beschloss einen mutmachenden musikalischen Abend mit dem Fazit, dass die Lust an der Musik unserer heutigen Jugend noch nicht verloren gegangen ist. Mit starkem Beifall der begeisterten Zuhörer und Blumen für beide Dirigenten endete ein überaus kurzweiliger Konzertabend mit dem Wunsch auf Wiederholung. l Die nächste Veranstaltung des »KulturTreffs« findet am Sonntag, 27. Juli, um 18 Uhr in der Friedenskirche statt. Der ungarische Orgelvirtuose A.Kuti spielt die Orgelversion »Karneval der Tiere« von Saint Saens und anderes.
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