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Paten gesucht
für Hunde
aus Südeuropa

2. Welpentreffen im Tierheim Senne

Von Sebastian Bauer
(Text und Foto)
Sennestadt (WB). Aufgeregt tapsen sie mit ihren vier Pfoten durcheinander. Lieb und neugierig beschnuppern sie sich, bellen sich lautstark an oder tollen umher. Nur mit Mühe können einige Frauchen und Herrchen ihren Vierbeiner an der Leine halten, während dieser nervös an selbiger zappelt.

Zu groß ist das Interesse der quirligen Welpen, mit den vielen anderen jungen Hunden beim 2. Welpentreffen im Tierheim Senne spielen zu wollen. 170 Halter von Welpen, die im vergangenen Jahr vermittelt wurden, trafen sich am Sonntag auf dem Gelände an der Kampstraße. Dass die Kleinen ein neues Zuhause finden, dafür sorgt Christiane Barlag. Seit knapp vier Jahren vermittelt und pflegt sie junge Hunde, die in ihrer südeuropäischen Heimat nichts Gutes erwartet.
»Dort werden die Welpen einfach ausgesetzt. Dann kommen sie irgendwann in die Tötungsstationen. Das wollen wir natürlich so vielen Hunden wie möglich ersparen«, macht Barlag auf das Schicksal der Hunde aus Südeuropa aufmerksam.
Knapp 450 Welpen aus Spanien oder Griechenland hat sie in den vergangenen Jahren zuhause gepflegt und anschließend weitervermittelt. Als Kontakte vor Ort konnte sie in dieser Zeit viele Freunde und Helfer für ihre Aufgabe gewinnen. »Dort sitzen Leute, die auch aktiv Tierschutz betreiben und die Situation beurteilen können«, erklärt sie, die auch erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Bielefeld ist.
Dass ihre Arbeit Früchte trägt, beweist das geschäftige Treiben auf dem Gelände des Tierheims. Gut 170 Zwei- und 60 Vierbeiner waren gekommen, um ein wenig zu klönen und Erfahrungen auszutauschen, oder - wie im Falle der Vierbeiner - miteinander durch die Gegend zu tollen.
Wichtig ist Barlag, dass die Leute ihr Engagement nicht falsch verstehen: »Es muss sich niemand Gedanken machen, dass die Welpen, die wir hierher holen, den Hunden in Deutschland einen Platz wegnehmen.« Schließlich sitzen in den Tierheimen »leider meistens schwer vermittelbare große Hunde und keine Welpen.« »Aber gerade die Familien wollen lieber einen kleinen und keinen großen Hund«, betont sie.
Gleichzeitig appelliert sie an alle Tierfreunde: »Wir freuen uns über jeden, der eine Patenschaft für einen Hund übernehmen möchte, oder im besten Falle, sogar Hunde bei sich pflegen kann«. Alle Interessenten können sich bei Christiane Barlag über Möglichkeiten und Voraussetzungen unter Telefon 0521/20 66 02 erkundigen. Sie und besonders die Welpen, werden es jedem engagierten Tierfreund danken.

Artikel vom 28.06.2005