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Grundschüler
schnuppern
Zeitungsluft

Klassenausflug zum Westfalen-Blatt

Von Julia Graf
Espelkamp/Bielefeld (WB). Als der Bus vorfährt, herrscht dichtes Gedränge. »Halt, erst durchzählen!«, ruft Brigitte Weers. Kurz darauf ist klar: Die Klasse 4a der Ernst-Moritz-Arndt-Schule in Espelkamp ist vollzählig. Es kann losgehen. Ziel der Fahrt: Bielefeld. Bei der WESTFALEN-BLATT-Aktion »Wünsche werden wahr« hatten die 23 Jungen und Mädchen um Klassenlehrerin Brigitte Weers das Glück auf ihrer Seite.

Sie durften sich nicht nur über einen Besuch der Sparrenburg freuen, sondern auch »Zeitungsluft schnuppern«. Denn der Klassenausflug wurde durch eine Besichtigung des WESTFALEN-BLATT-Verlagshauses abgerundet. »Als ich von der Wünsche-Aktion gelesen habe, habe ich gleich hingeschrieben«, erzählt Brigitte Weers während der Fahrt, für die sie sich zur »Verstärkung« Sigrid Meier, stellvertretende Vorsitzende der Klassenpflegschaft, mitgenommen hat. Doch nicht nur der Besuch in der Sparrenburg lag ihr am Herzen. Um das Interesse der Schüler an Zeitung zu wecken, bat sie außerdem um eine Besichtigung des WESTFALEN-BLATT-Verlagshauses.
Die Fahrt zur Sparrenburg vergeht schneller als erwartet. In dem imponierenden Bau aus dem 13. Jahrhundert übernimmt Andreas Kamm die Führung. Bevor es hinunter in die Gewölbe geht, scharren sich alle um den Brunnen: »Der ist 61 Meter tief«, erklärt Andreas. Gut also, dass ein Gitter drüber ist... Auf dem Weg durch das unterirdische Gangsystem der Burg erfahren die Grundschüler, warum es für Soldaten so gefährlich war, Kanonen zu zünden (»Nicht umsonst gibt es die Redensart: Das kann nach hinten losgehen«) und dass eine »Pechnase« zusammen mit der Mischung aus Rinderfett und Harz durchaus wirksame Mittel gegen den Feind waren. Enttäuschte Gesichter gibt es bei einigen, als der Burgführer die Frage nach einer Folterkammer verneint - doch dafür entschädigt ein Blick in die Arrestzelle.
Bei der Besteigung des Turms etwas später kann die Frage nach der Anzahl der Stufen nicht eindeutig geklärt werden. »Es sind 117 Stufen.« »Nein, 121.« Egal, der Ausblick ist jedenfalls klasse.
Nach kurzer Pause und Dank an Burgführer Andreas geht es zur Sudbrackstraße. Am WESTFALEN-BLATT-Verlagshaus werden die Kinder bereits erwartet. Katrin Heine und Herbert Hansen heißen die Besucher herzlich willkommen. »Jetzt wollen wir Euch einmal zeigen, wie eine Zeitung entsteht«, erklärt Hansen, der bereits seit 13 Jahren Führungen im Verlag leitet. Die Kinder erfahren zum Beispiel, dass im Verlag 1200 Mitarbeiter beschäftigt sind, und dass jeden Abend bzw. jede Nacht durchschnittlich 164 000 Zeitungen gedruckt werden - in 26 Ausgaben. Die Kinder sind fasziniert, vor allem, als sie im Papierkeller die riesigen Rollen sehen. »Die ist ja mehr als 19 Kilometer lang«, staunt Simon, nachdem Herbert Hansen die Beschriftung auf den Rollen erklärt hat. Zwischendurch ist in der Kantine eine Stärkung mit Kuchen und kühlen Getränken vorbereitet. Verlagsleiterin Gabriele Förster lässt es sich nicht nehmen, die Gäste persönlich zu begrüßen und erntet auf die Frage, ob die Besichtigung denn Spaß macht, eifriges Kopfnicken.
Zum Abschluss werfen die Espelkamper noch einen Blick in die Redaktion. Hier erklärt Redakteur Hendrik Uffmann, wie eine Zeitungsseite am Computer entsteht und wie die Bilder auf die Seite kommen. »Habt Ihr noch Fragen?« Kopfschütteln und staunende Gesichter sind die Antwort.
Zur 4 a gehören: Cansu Akyüz, Tim Bergtold, Erik Bertalan, Simon Dick, Miriam Enns, Phillip Ens, Hendrik Fransen, André Funk, Jannes Göbel, Heinrich Götz, Verena Jakimenko, Louisa Meier, Melanie Pauls, Sandra Peper, Ann-Christin Schmidtke, Evita Schmidt, Vivien Schneider, Melissa-Sarah Schuller, Jacqueline Uphoff, Tobias Warkentin, Angelina Wiebe, Lucas Wiens, Arian Lennart Winkelmann.

Artikel vom 28.06.2005