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Menschen in
unserer Stadt
Wolfgang Dannenhaus
Neu-Ruheständler

»Den Schreibtisch muss ich noch ausräumen, Dienstwagen und Handy abgeben, das erledige ich alles am Mittwoch«, erklärt der Mann wie auf Kommando, während er Hände schüttelt, sich verabschiedet. Was auf den ersten Blick wie die perfekte Routine aussieht, bedeutet für Wolfgang Dannenhaus im Alltag einen tiefen Einschnitt. Am 30. Juni endet für den langjährigen Betriebsratsvorsitzenden des DaimlerChrysler-Niederlassungsverbundes in Bielefeld offiziell das Arbeitsleben. Kurz: Der Mann für alle Fälle und Problemlöser für 500 Beschäftigte beim »Daimler« geht in Rente. Nachfolger wird sein langjähriger Stellvertreter Paul d«Heureuse. Abschiedsgeschenk von Dr. Peter Ulrich: ein Original-Kühlerstern vom 300 SL-Flügeltürer.
Geboren im Bielefelder Westen im Schatten der Alm 1944 schlug das Herz von Wolfgang Dannenhaus von jeher für die Arminia. Und seit 1958 auch für den Mercedes-Stern. In der damaligen Vertragswerkstatt Kirstein & Sauer absolvierte Dannenhaus eine Schlosserlehre, blieb nach der Prüfung im Karosseriebau. Nebenbei war Dannenhaus als Fußballer aktiv, zunächst in der Liga, später dann im Betriebsfußball. Und als praktisch denkender Mensch mit Einsatzgebieten, die stets dem Leistungsspektrum angepasst waren: »Erst war ich Stürmer. Und als das Tempo fehlte, habe ich das Tor gehütet.«
Zum Betriebsrat kam Wolfgang Dannenhaus 1981. Aus Kirstein & Sauer war zwischenzeitlich die Niederlassung der Schwaben geworden. Drei Wahlzeiten als Stellvertreter und vier als freigestellter Vorsitzender des heute elf Betriebsräte umfassenden Gremiums schaffte der Mann, der mit seiner Aufgeschlossenheit und eigenen Art der Problemlösung für Mitarbeiter zwischen Bad Pyrmont und Gütersloh, Detmold und Bielefeld stets der richtige Ansprechpartner war. Wesentlichen Anteil hatte er in den Neunziger Jahren beim Bau der neuen Niederlassung: »Ich freue mich, dass ich meine Kontakte als Ur-Bielefelder einbringen konnte.«
Für den Ruhestand haben Dannenhaus und Ehefrau Ursula Giehl vorgesorgt. Beide gehen am 30. Juni gleichauf in Pension. Städtereisen hat das Paar schon geplant. Und für alle Fälle vor einem Jahr einen Schrebergarten gepachtet. Michael Diekmann

Artikel vom 28.06.2005