Farngarten im Botanischen Garten offiziell eingeweiht
Bielefeld (uj). Mit der offiziellen Einweihung des neuen Farngartens im Botanischen Garten ist ein Stück Natur, das in den vergangenen Jahren ein Schattendasein führte, der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht worden.
Aus dem terrassenförmigen Areal mit erneuerter Muschelkalktreppe ist ein kleines Juwel geworden, das, so Oberbürgermeister Eberhard David gestern bei einer kleinen Feierstunde, »die Attraktivität der Anlage noch steigert«. Weil die alte Sandsteintreppe seit langem brüchig und damit nicht mehr sicher war, konnte das Teilgelände des Botanischen Gartens nicht genutzt werden. Als Wolfgang Naggert, Vorsitzender des Vereins Freund des Botanischen Gartens einst in einem Gespräch den OB auf die Problematik hinwies, gab dieser den entscheidenden Tipp, sich bei der Suche nach Geldgebern an die Stiftung der Sparkasse zu wenden. Diese beteiligte sich dann auch mit einer Summe im unteren fünfstelligen Bereich an den Baukosten, die rund 65 000 Euro umfassen (das WB berichtete). In rekordverdächtigen zehn Monaten, gerechnet von der Planung bis zur Fertigstellung, wurde unter Federführung des Landschaftsarchitekten Christhard Ehrig der Bau einer großzügig angelegten Natursteintreppe mit beidseitigem Handlauf realisiert sowie ein Besucherplateau mit Bänken angelegt. Inzwischen wurden auch vielfältige Farnarten - 60 Arten stehen für unsere Klimazone zur Verfügung - angepflanzt. Wie Wolfgang Naggert gestern ankündigte, soll für deren Wachstum noch eine Beregnungsanlage angeschafft werden. Die Treppe wurde sandgestrahlt und ihre Kanten rau gebrochen. Im Laufe der Zeit sollen sich an den Kanten und in den Fugen wieder Moose und Flechten ansiedeln. Irgendwann, so Naggert, wird sich die Treppe wieder nahtlos ins Gesamtambiente einfügen. Ausgeführt wurde der Treppenbau von der Firma Garten- und Landschaftsbau Gerlach aus Bielefeld, die Handläufe errichtete die Firma Großewinkelmann aus Rietberg. Der Umweltbetrieb und die Mitarbeiter des Botanischen Gartens erstellten unter der Beratung von Johannes Scholz den Bepflanzungsplan. Angedacht ist, den Farngarten auch als Lehrpfad für Schulen zu nutzen. Daneben soll das neu geschaffene Teilstück den Besuchern des Botanischen Gartens die Möglichkeit bieten, Muße und Erholung zu finden. Hans-Georg Vogt erläuterte als Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Sparkasse Bielefeld noch einmal die Ziele der Stiftung, die gemeinnützige Projekte in den Bereichen Umwelt, Kultur, Wissenschaft und Soziales fördert. Die Stiftung, so Vogt, verfüge über ein Kapital von 13 Millionen Euro. Gewinne aus den Kapitalgeschäften der Sparkasse flössen über die Stiftung teilweise wieder an die Bürger der Stadt zurück.
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