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Tobias Steinhauser (l.) und Jan Ullrich: Der Radstar hat sich in die Schwester seines Kollegen verliebt.

Jan Ullrich fährt frisch verliebt nach Frankreich

Außenseiter überrascht Zabel bei DM

Berlin (dpa). Frühlingsgefühle im Sommer: Radsportstar Jan Ullrich (31) hat sich »über beide Ohren verliebt« - und das eine Woche vor der Tour de France. »Ich glaube, Sara ist die große Liebe meines Lebens. Ich bin begeistert von dieser Frau, weil sie die tollste Frau auf der Welt ist«, sagte Ullrich in der »Bild am Sonntag«.

Die 28-Jährige ist die Schwester seines Freundes und Trainingskameraden Tobias Steinhauser. »Sie hat nichts mit der Trennung von Gaby zu tun. Das hat sich erst hinterher entwickelt«, führte Ullrich weiter aus. Im Mai hatte Ullrich die Trennung von Lebensgefährtin Gaby Weiss öffentlich gemacht.
»Wir kennen uns schon lange. Ich habe Sara ja immer bei Steini getroffen. Plötzlich hat es gefunkt. Jetzt bin ich über beide Ohren verliebt«, gestand der 31-Jährige. Im Umfeld des T-Mobile-Teams wird nun schon spekuliert, dass Steinhauser nur wegen der Freundschaft zu Ullrich für die Tour de France nominiert worden war.
Zum Startort Fromentine, wo am Samstag die 92. Frankreich-Rundfahrt beginnt, wird das komplette neunköpfige T-Mobile-Tour-Team am Mittwoch anreisen. Mit im Gepäck: das neue Meistertrikot von Alexander Winokurow, der am Samstag in Kasachstan den Landestitel holte und gestern mit einer Privatmaschine schon wieder an seinen Wohnort nach Monte Carlo zurückgekehrte.
Weniger »mobil« zeigte sich das Bonner T-Team bei den deutschen Straßenmeisterschaften in Mannheim. Die mit 14 Fahrern stärkste Formation hielt zwar das Rennen zusammen und sorgte damit für einen finalen Spurt. Doch dabei ließ sich Erik Zabel auf der Zielgeraden von Sensationssieger Garald Ciolek die Show stehlen und verpasste seinen fest eingeplanten dritten deutschen Straßen-Titel nach 1998 und 2003. »Das ist fatal für Zabel«, kommentierte sein Ex-Konkurrent Marcel Wüst das Abschneiden des T-Mobile-Fahrers.
Nach 204 Kilometern beendete der erst 18 Jahre alte Überraschungsmeister aus Pulheim die zwölfjährige Siegesserie des T-Mobile-Teams. Seit 1993 hatten die Bonner - vornehmlich als Team Telekom - immer den Meister gestellte. Heinrich Trumheller war 1992 der letzte deutsche Straßenmeister, der nicht aus dem Bonner Team gekommen war.
Für Vize-Weltmeister Zabel bedeutete die unerwartete Niederlage einen weiteren Dämpfer nach der Demission durch seine Mannschaft für die am Samstag beginnende Tour de France. Der knapp 35-jährige Berliner kam im Massensprint hinter dem Sensationssieger Ciolek und Robert Förster vom Team Gerolsteiner nur auf Rang drei. Bester Fahrer des Rheda-Wiedenbrücker Rennstalls Lamonta war der Dortmunder Marcel Sieberg. Der 23 Jahre alte deutsche Juniorenmeister von 2000 sicherte sich den zehnten Platz.
Vor den 103 Elite-Fahrern fuhren die Frauen ihre Meisterin über einen 108 Kilometer-Kurs aus. Die Favoritin Regina Schleicher (Karbach) siegte im Massensprint vor ihrer Team-Kollegin Tanja Hennes (Attendorn).

Artikel vom 27.06.2005