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Studenten wenden
sich Europa zu

Von Laura-Lena Förster
Europa und Attraktivität - passt das noch zusammen? Möchte noch jemand ein Techtelmechtel mit der phönizischen Königstochter eingehen? Oder war Zeus der erste und letzte, der sich in sie verliebte? Nein, der Gründungsgedanke wird fortgesetzt. Auch wenn viele Menschen sich abwenden, die Bielefelder Studenten wenden sich zu Europa hin - mit dem bundesweit einmaligen Qualifikationsangebot »Europa Intensiv«.

Etwas über die historischen Entwicklungen, die Funktionsweisen und die wechselseitigen Einflüsse der EU-Institutionen lernen sollen die Teilnehmer während des zweisemestrigen Programms. Ferner wird ein Überblick über die wirtschaftlichen, rechtlichen, politischen und sozialen Strukturen Europas gegeben.
Wie, das geschieht auf unterschiedliche Art und Weise. Einerseits in einem theoretischen, andererseits in einem praktischen Teil. In beiden Semestern müssen die Studenten in speziellen Kolloquien Gastvorträgen über aktuelle Entwicklungen und Fragen der Integration lauschen. Dieses Wissen wird von Vertretern verschiedener Fächer vermittelt. Hinzu kommen Workshops, die Elemente wie anwendungsbezogenens Schreiben, Fremdsprachen, Rhetorik und interkulturelle Kommunikation enthalten.
Die gewonnenen Erkenntnisse finden schließlich im zweiten Anwendung. Nämlich in einem zwei- bis dreimonatigen Praktikum in einer Organisation oder einem Unternehmen in Brüssel. Dass kann Bayer sein, Daimler Chrysler, Siemens, die Bundesnotarkammer oder der Binnenschifffahrtsverband. Prof. Dr. Armin Hatje und seine Mitarbeiterin Bettina Stein bemühen sich als Koordinatoren der Fakultät für Rechtswissenschaft, die Plätze möglichst nach den Interessen der Studenten zu vergeben.
Wer Theorie und Praxis hinter sich hat, dem wird der erfolgreiche Abschluss nicht nur mit einem Zertifikat bestätigt. Sofern er oder sie einen Bachelor anstrebt, gibt es 18 Leistungspunkte im individuellen Ergänzungsbereich.
Grundsätzlich kann jeder an »Europa Intensiv« teilnehmen. Man muss nicht wie Marie-Louise Bovenkerk, die 2003 und 2004 das Programm durchlaufen hat, unbedingt Jura studieren. Voraussetzung ist lediglich das Erreichen des fünften Semesters - ganz gleich in welchem Fach, ganz gleich mit welchem Studiengang. Hinreichende Sprachkenntnisse und Interesse an einer Tätigkeit im internationalen Bereich sind weitere Bedingungen.
l Kontakt per Email: »europa. intensiv@uni-bielefeld.de«.

Artikel vom 05.07.2005