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Menschen in
unserer Stadt
Christina Plöger
Abiturientin

Die Mutter ist Ärztin, auch der Vater Mediziner. Da ist doch klar, dass auch die Tochter diesen Beruf ergreift. Aber Christina Plöger betont: »Das ist schon meine ganz eigene Entscheidung.« Mit dem Abi-Zeugnis in der Tasche will sie sich nun um einen Studienplatz in Medizin bewerben. Beim Wunsch-Studienort schwankt sie noch: »Berlin wäre nicht schlecht. Vielleicht auch Freiburg.«
Das Abiturzeugnis gibt es am heutigen Samstag. Die offizielle Entlassungsfeier des Ratsgymnasiums, wo Christina Plöger neun Jahre lang die Schulbank gedrückt hatte, beginnt mit einem Gottesdienst in der Altstädter Nicolaikirche. Dann gibt es in der Schulaula das Zeugnis der Reife.
Und für Christina Plöger noch eine besondere Auszeichnung. Sie erhält den Apollinaire-Preis der Robert-Bosch-Stiftung. Er ist der einzige bundesweit vergebene Abiturientenpreis für moderne Fremdsprachen. Die Preisträgerin bekommt eine Urkunde und eine zweisprachige Sammlung französischer Dichtung in vier Bänden.
Ausgezeichnet wird die Abiturientin für ihr Sprachtalent. Sprachen zu erlernen, habe ihr stets Freude bereitet, erzählt sie. Mit Latein ging's in der Sexta los. Dann folgten Englisch und Französisch, in der Oberstufe auch noch Spanisch. »Gerade auch für das Französische war Latein eine gute Grundlage«, meint Christian Plöger heute.
Gern hat sie sich in ihrem Französisch-Grundkurs mit den Gedichten von Baudelaire beschäftigt oder dem poetischen Großstadtmärchen über die »Fabelhafte Welt der Amélie«, ein Film, der auch in Deutschland viele Zuschauer fand. Bei einem Aufenthalt in einem kanadischen Internat konnte sie ihre Sprachkenntnisse noch verfeinern. Dort war zwar Englisch die Unterrichtssprache, aber es gibt auch einen starken frankophonen Bevölkerungsteil in Kanada.
Mit dem Abitur in der Tasche geht es nun bald in die Ferien an den Gardasee. Christina Plöger will außerdem jobben und ein Praktikum in einem Krankenhaus absolvieren. Und dann ist da ja noch die Entscheidung, wo sie sich denn nun um einen Medizin-Studienplatz bewerben will. »Bis Montag weiß ich's«, schmunzelt Christina Plöger.Michael Schläger

Artikel vom 25.06.2005