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Vier Sterne und
40 Millionen Euro

Die Pläne für ein Kongresszentrum am Bahnhof

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Ein »neues« Kongress- und Dienstleistungszentrum wollen die Architekten Joachim Oehme und Kai Brüchner-Hüttemann aus Bielefelds »altem« Bahnhofsviertel machen. Das Zentrum schließt die Erweiterung der Stadthalle um eine Ausstellungshalle und einen Kongressbereich sowie den Bau eines neuen Vier-Sterne-Hotels und eines Dienstleistungszentrums ein. Beide gehen von einem Investitionsvolumen von etwa 40 Millionen Euro aus.

Für das Dienstleistungszentrum wünschen sie sich die Stadt als Hauptmieter, die dort ihr »Technisches Rathaus« unterbringen könnte. »Eine große Bank stünde als Investor für das Gesamtvorhaben zur Verfügung«, sagt Joachim Oehme. Und die würde sich über einen Langfrist-Mieter Stadt freuen.
Zwischen Stadthalle und Mövenpick-Hotel soll nach den Überlegungen von Oehme und Brüchner-Hüttemann eine ebenerdige, 6500 Quadratmeter große Ausstellungshalle entstehen. Sie wird seit langem gefordert, um die Stadthalle konkurrenzfähig zu halten.
In den oberen Ebenen über dem Ausstellungsbereich zur bisherigen Nahariyastraße hin würden ein Vier-Sterne-Hotel mit 80 Betten und ein Kongresssbereich mit modernster Medientechnik errichtet werden. Über die Obergeschosse könnte der Kongressbereich direkt mit der Stadthalle verbunden werden.
Die bisherige Nahariyastraße würde entfallen. Sie soll durch einen Nahariyaplatz ersetzt werden, der sich nördlich des Postgebäudes anschließen würde, das die Planer vollenden wollen. Die Post, die zurzeit über den Verkauf des Gebäudes und des gesamten Grundstücks verhandelt, würde weiterhin die Hälfte der Immobilie selbst nutzen.
Den Abschluss des Platzes bildete das Dienstleistungszentrum in einer Größenordnung von 20 000 Quadratmetern Nutzfläche. Sein Bau steht in Konkurrenz zu einem Verwaltungsneubau, der für das Droop-&-Rein-Gelände auf der anderen Seite des Bahnhofs angedacht ist. Die Architektur des Dienstleistungszentrums soll für die auf der Herforder Straße stadteinwärts Fahrenden als »markante Eingangssituation« zur Innenstadt dienen. Der Nahariyaplatz soll ebenfalls von der Herforder Straße zu erreichen sein - aber nur für Omnibusse, Taxen und Anlieferverkehr. Der Taxistand könnte in die Höhe der heutigen Radstation verlegt werden. Unter einem Glasdach würden die Bahnkunden von dort trockenen Fußes zum Eingang des Hauptbahnhofs gelangen.
»Mit dieser Lösung wäre Raum geschaffen, die übrige Erschließung und Andienung des Hauptbahnhofs über die Herbert-Hinnendahl- und die Bahnhofstraße stattfinden zu lassen«, erläutert Brüchner-Hüttemann. Auch für Fußgänger, die vom Hauptbahnhof zur Stadtbahn unterwegs sind, würde sich die Situation verbessern, weil der Parksuch- und Durchgangsverkehr direkt vor dem Bahnhof entfiele.
Eine Tiefgarage unter dem neuen Dienstleistungszentrum und Stellplätze im Bereich der ehemaligen Nahariyastraße sollen zusammen mit dem Parkhaus im Neuen Bahnhofsviertel und der Tiefgarage am Neumarkt für ausreichend Parkraum sorgen.
»Wir sehen in unserer Planung eine deutliche Aufwertung des alten Bahnhofsviertels«, sagt Brüchner-Hüttemann. Durch die Nähe zum Bahnhof, so sein Kollege Oehme, sei das Kongress- und Dienstleistungszentrum »funktional und strategisch hervorragend angebunden.«

Artikel vom 25.06.2005