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Weitsicht und soziale Verantwortung

Der »Familie-Blase-Stiftungsfonds« wird um 375 000 Euro aufgestockt

Bielefeld (MiS). Wilhelm Blase war ein weit blickender Mann. Weil sein Sohn Dr. August-Wilhelm Blase aus dem Zweiten Weltkrieg nicht zurückgekehrt war, vermachte er 1968 der Kirchengemeinde Hoberge-Uerentrup eine Liegenschaft als Schenkung auf seinen Tod.
Als der Sohn im vergangenen Jahr offiziell für tot erklärt worden war, fiel das Erbe endgültig an die Gemeinde. Die verkaufte die Liegenschaft und nutzte den Erlös von 330 000 Euro, um damit den neu geschaffenen »Familie-Blase-Stiftungsfonds« auszustatten - just aus Anlass der Feiern zum 40-jährigen Bestehen der Markuskirche im Februar.
Gestern wurde wurde wieder gefeiert in Hoberge-Uerentrup. Diesmal das Gemeindefest. Und wieder gab es besonderen Grund zur Freude. Jetzt konnte auch das Barvermögen aus dem Nachlass als Zustiftung in den »Familie-Blase-Stiftungsfonds« aufgenommen werden, der in die »Evangelische Stiftung Kirche für Bielefeld« eingebunden ist. Über Jahre und Jahrzehnte werden nun die Erträge des Fonds der gemeindlichen Arbeit zugute kommen.
Klaus-Peter Johner, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Stiftung, nahm den symbolischen Scheck am Sonntag von Gemeindepfarrer Volker Tosberg und Finanzkirchmeister Friedhelm Faust entgegen. In seiner Ansprache verwies Johner darauf, dass Stifter auch in der Vergangenheit mit ihrem gemeinnützigen Engagement soziale Verantwortung übernommen hätten. So sei auch die Gründung der Anstalt Bethel im Jahr 1868 Teil dieser Stiftungstradition.
Seitdem der Kirchenkreis Bielefeld im Jahr 2003 die Evangelische Stiftung errichtete, haben sich mehr als 300 Menschen mit Geld an deren Aufbau beteiligt. Innovative Projekte konnten mit den Stiftungserträgen finanziert werden - zum Beispiel die Aufführungen des Kindermusicals »König David« am 11. und 12. Juni, an der mehr als 220 Jungen und Mädchen aus acht Kinderchören beteiligt waren (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Um das Stiftungsvermögen zu steigern wurde auch ein »Matching Fund« aufgelegt. Hinter dem englischsprachigen Fachbegriff verbirgt sich das Prinzip, dass der Kirchenkreis für jeden gestifteten Euro 50 Cent dazugibt. Die Zinserträge können dann entsprechend höher ausfallen.
www.kirche-bielefeld.de/stiftung

Artikel vom 27.06.2005