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Die Schuhe geschnürt
und die Stöcke bereit

Mittsommernachts-Walking auf dem Johannisberg

Von Michael Schläger
und Bernhard Pierel (Fotos)
Bielefeld (WB). Für Virpi Staar, die Ideengeberin, und die Organisatoren vom Active Sportshop und dem Turn- und Sportverein »Einigkeit« (TSVE) war's ein voller Erfolg: Das 1. Bielefelder Mittsommernachts-Walking, präsentiert vom WESTFALEN-BLATT, lockte am Samstag Abend 400 Teilnehmer auf den Johannisberg.

Bei der vorausgegangenen (und nicht bitterernst gemeinten) Deutschen Meisterschaft im Handy-Weitwurf gingen 60 Teilnehmer an den Start. TSVE-Chef Günter Entgelmeier hatte extra die Original-Startpistole des Hermannslaufs mit auf den Johannisberg gebracht. Mit der sollte Gerd Kranzmann, stellvertretender Vorsitzender des städtischen Sportausschusses, den Startschuss für die Walking-Aktion geben. Die Pistole versagte, und so gab es einen »Countdown«, den die Teilnehmer selbst lauthals übernahmen. Dann ging es auf zwei Rundkurse über sechs Kilometer (Richtung Ochsenheide) oder 10,5 Kilometer (Richtung Kahler Berg). Das Motto lautete: »Dabei sein ist alles.« Eine Urkunde erhielt am Ende jeder Teilnehmer.
Nordic Walking, das sportliche Gehen mit Spezial-Stöcken, die den ganzen Körper in den Bewegungsablauf einbeziehen, findet in der Region immer mehr Freunde. Für sie wurde der Johannisberg am Samstag auch zu einem Treffpunkt, um sich über Neuheiten bei Kleidung und Ausrüstung zu informieren. Verschiedene Hersteller hatten Messezelte aufgebaut.
»Ein gute Idee«, fand Teilnehmerin Brigitte Cordtomeikel, die sich ein paar neue Walking-Schuhe anpassen ließ. Unterdessen machte die neunköpfige Gruppe des TSV Walking Oerlinghausen bereits die ersten Stretching-Übungen, um fit zu sein für die Rundkurse. »Wir haben wöchentlich vier Walking-Treffs. Aber diese Aktion ist noch einmal etwas Besonderes«, sagte TSV-Walker Bert Schuldt
Eigentlich wollte Virpi Staar, die aus Finnland, der Heimat des Nordic Walking stammt und seit vielen Jahren in Deutschland lebt, nur mit den Teilnehmern ihrer eigenen Kurse ein »Mittsommernachts-Walking« veranstalten. »Aber dann kam mir die Idee, daraus ein größeres Ereignis zu machen« - und nordisches Flair nach Bielefeld zu bringen.
Dazu gehört auch die etwas verrückte Idee des »Kännykänheiton«, des Handyweitwurfs. Dass die sogar die Anwälte beschäftigte, weil ein Sachse die Rechte auf die Namen »Deutsche Meisterschaft im Handy-Weitwurf« für sich beansprucht, hält Virpi Staar für »typisch deutsch«. »Wir haben unsere Veranstaltung jetzt einfach "Wettspiel im Handyschmeißen nach finnischen Regeln" genannt.« Mit 77,40 Meter schaffte Thomas Chedor aus Nachrod-Wibblingwerde im Sauerland den weitesten Wurf mit einem ausgedienten Mobiltelefon.
Bericht Seite Ostwestfalen-Lippe

Artikel vom 27.06.2005