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Karriere-Ende
für Hannelore

Heino kündigt Bühnen-Abschied an

Hamburg/Bad Münstereifel (dpa). Markenzeichen Sonnenbrille, Genre Volksmusik: Heino (66) beendet nach mehr als 50 Jahren auf der Bühne seine Karriere.
»Hannelore braucht mich«, sagt Heino. Foto: Wolfgang Wotke

»Ich bin sehr traurig. Aber man soll aufhören, wenn es am schönsten ist«, sagt der Schlagerbarde. »Ich habe in meinem Beruf alles erreicht, was man erreichen kann. Jetzt ist es an der Zeit, mich zurückzuziehen.«
Grund für das Karriereende nach mehr als 1000 aufgenommenen Liedern und 50 Millionen verkauften Platten sei seine Frau Hannelore, die vergangenes Jahr einen Herzinfarkt erlitt. »Hannelore braucht mich heute mehr denn je.«
Vom 22. Oktober an geht der Sänger nach seinen Worten nun zum letzten Mal auf große Deutschlandtournee. »Ich werde die Bühne vermissen«, blickt Heino in die Zukunft. Die dunkle Brille bleibt jedoch sein Markenzeichen: »Die Menschen sollen mich so in Erinnerung behalten.«
»Blau, blau, blau blüht der Enzian«, »Schwarz braun ist die Haselnuss«: Schon zu seinem 60. Geburtstag hatte Heinz-Georg Kramm alias Heino angekündigt, kürzer treten zu wollen. Vom Ende seiner Karriere im Rampenlicht hatte der gebürtige Düsseldorfer und gelernte Bäcker, der sich selbst »Ehrenkonditormeister der Nation« nennen darf, jedoch nicht gesprochen. Noch fünf Jahre später und nach dem Selbstmord seiner Tochter sagte Deutschlands bekanntester Volksmusiker über einen Abschied von der Bühne: »Um Gottes Willen, nein.«
Jetzt hat er seine Ansicht geändert. Für seine Frau will er das Leben auf der Bühne und im Rampenlicht beenden. »Hannelore hat mir in den letzten 27 Jahren immer den Rücken gestärkt. An unserem Lebensabend will ich auch etwas zurückgeben und jeden Tag für sie da sein.« Der Volksmusiker, ausgezeichnet unter anderem mit Goldenen und Platin-Schallplatten und mit dem Fernsehpreis »Bambi«, hatte 1979 in zweiter Ehe seine jetzige Frau Hannelore geheiratet.
Der Musik will der Star jedoch nicht den Rücken kehren. Er möchte sich in seinem Volksmusikclub »Stimme der Heimat« weiter für die Pflege des deutschen Volksliedes einsetzen. Zudem betreibt der erfolgsverwöhnte Sänger noch ein Café in Bad Münstereifel (NRW), in dem auch viele seiner Trophäen zu bewundern sind.

Artikel vom 27.06.2005