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Das Eigenheim - (k)ein
Nest fürs ganze Leben

Wohnwünsche verändern sich mit den Jahren

Für Wohneigentümer ist das Haus am Meer nur eine von vielen Möglichkeiten, sich frei zu entfalten.Foto: LBS

Immer mehr Wohneigentümer passen ihre Immobilie den jeweils aktuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten an - ein Leben lang. Das belegt eine empirica-Studie im Auftrag der LBS. Es gilt das Motto »Ich will so wohnen wie ich bin«. Das erste Domizil kann - muss aber nicht unbedingt - das »Nest« fürs ganze Leben sein. Ändert sich die Lebenssituation, ändern sich auch die Wohnwünsche und das Eigenheim wird umgestaltet oder »eingetauscht«.
Die Möglichkeiten, sich als Eigentümer frei zu entfalten, sind vielfältig: Von der schicken Stadtwohnung in Deutschland bis zur Finca im sonnigen Süden. »Damit solche Wohnwünsche wahr werden, ist es sinnvoll, schon in jungen Jahren gezielt Eigenkapital zu bilden. Denn Voraussetzung für jeden Wohnungs- oder Hauskauf ist eine solide Finanzierung«, betonen die Experten der LBS.
Die Studie nennt zahlreiche Beispiele, wie Immobilienbesitzer ihre Unabhängigkeit nutzen. Dabei kristallisiert sich deutlich heraus: Das erste Heim ist häufig ein kalkulierter Einstieg ins Wohneigentum und nicht mehr als Domizil für das ganze Leben gedacht.
Herr B., ein junger Mann, formuliert es so: »Wenn ich eine Familie gründe, wird die Wohnung verkauft. Damit habe ich das Eigenkapital für eine größere Wohnung oder ein Haus.« Er gehört zur Gruppe der rationalen Erwerber. Sie setzen sich zu Beginn ihrer Berufstätigkeit mit dem Ersterwerb einer Immobilie auseinander und wollen sich schrittweise vergrößern.
Manch einen zieht es sogar in die Ferne, so wie das Ehepaar W.: »Als die Kinder aus dem Haus waren, gab es eigentlich keinen Grund mehr, in unserem - in erster Linie praktischen - Familienheim zu leben. Dann kam der Wunsch, ein kleines Haus fürs Alter in unserer Urlaubsregion zu bauen. Den haben wir uns erfüllt.« Eine geradezu klassische Einstellung für den Typus des Selbstverwirklichers. Als solche bezeichnet die Studie in der Regel ältere Haushalte, die sich mit der Wunschimmobilie in späteren Lebensphasen frei entfalten wollen.
Anders verhalten sich die klassischen »Nestbauer«: Sie richten sich mit Mitte 30 ihr Heim ein und bleiben darin ein Leben lang wohnen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Gestaltungsspielräume Haus oder Wohnung bieten, um so leichter kann man auf veränderte Lebensumstände oder -wünsche reagieren: Kinderzimmer zum Hobbyraum umfunktionieren, das Dachgeschoss zur Party-Etage ausbauen oder in der Eckbadewanne entspannen - alles kein Problem.

Artikel vom 25.06.2005