27.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der »Alte Sack« mag
wieder sein Frühstück

Konermann Top-Dalkeman - Lewanzik mit Rekord

Von Dirk Heidemann
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Gütersloh (WB). »Mit den alten Säcken ist noch zu rechnen«, strahlte Michael Konermann mit der Sommersonne im Mohnspark um die Wette. Der 35-jährige Triathlet von TriSpeed Marienfeld hatte soeben die Premierenveranstaltung des Top-Wettbewerbes beim nunmehr zum dritten Mal ausgetragenen »Dalkeman« gewonnen.

1:57:21 Stunden benötigte Konermann für die 1-Kilometer-Distanz im Nordbad, die 42 Kilometer lange Radstrecke und den abschließenden 10-Kilometer-Lauf, der nach seinem Erfolg in Riesenbeck vor einem Jahr nun seinen zweiten Triathlon-Triumph feiern durfte. Als Vierter war der frühere Bundesliga-Athlet aus dem Schwimmbecken gestiegen: »Ich habe mich im Wasser an Tobias Jazbec gehängt, der ein unheimlich starker Schwimmer geworden ist. Diese Taktik, etwas zurückhaltender zu beginnen, hat sich dann ausgezahlt.«
Nur gute fünf Kilometer benötigte Michael Konermann dann auf der Radstrecke, um die drei vor ihm liegenden Aktiven zu überholen. »Anschließend lief es wie ein Länderspiel, ich habe keinen mehr von denen gesehen«, erklärte der überragende Triathlet, der nur etwas Probleme bekam, als die eine halbe Stunde später gestarteten Landesliga-Aktiven auf die Strecke kamen: »Da wurde es ganz schön voll.« Kurios: Erst seitdem Konermann der 1. Liga den Rücken gekehrt hat, blüht er richtig auf: »Der Druck damals war immens, da war mir schon vor dem Frühstück schlecht. Jetzt mache ich alles Ýjust for funÜ - und es läuft super.«
Super lief es im wahrsten Sinne des Wortes auch für Tobi Jazbec, der als Fünfter vom Rad stieg und auf den 10 Kilometern durch den Mohnspark noch drei Plätze gut machte. »Gegen Michael hatte ich aber keine Chance. Zwei, drei Minuten kann ich beim Laufen zwar noch auf ihn aufholen. Aber er müsste beim Radfahren schon völlig verballern, wenn ich ihn schlagen will«, so der TriSpeedler, der sich direkt nach dem Zieleinlauf sofort auf die Massagebank der Physiotherapie-Praxis Wilke legte und sich von Ines Lakämpers zarten Händen die Schenkel bearbeiten ließ. Sauer stieß Jazbec lediglich auf, dass sich ein Rivale nicht an die von den favorisierten Athleten auf die vor dem Start festgelegte Reihenfolge im Schwimmbecken hielt: »Ich hing lange hinter ihm fest, obwohl ich eigentlich schneller war und vorne zog die Spitze weg. Allerdings hatte das letztlich keinen Einfluss auf den Rennverlauf. Es war einfach nur ärgerlich, dass sich jemand nicht an die Absprache hielt.«
Seinen angekündigten Streckenrekord über die »Classic«-Distanz machte derweil Heiko Lewanzik wahr. In 56:34 Minuten pulverisierte der Bundesliga-Mann vom SuS Stadtlohn und ehemalige TriSpeedler seine eigene Bestzeit aus dem Vorjahr, die noch bei 57:55 Minuten gelegen hatte. »Ich habe den Dalkeman eher als Trainingseinheit genutzt, hatte aber das Gefühl, auf dem Rad etwas langsam unterwegs gewesen zu sein. Dafür war das Laufen auf der leicht veränderten Strecke im Mohnspark, die mir sehr gut gefallen hat, richtig gut«, lobte Lewanzik, der hinter Björn Justus (Marienfeld) aus dem Wasser kam, diesen aber bereits in der Wechselzone überholen konnte.

Artikel vom 27.06.2005