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Von der Figur zur Abstraktion

Steinskulpturen von Wolfgang Baumann in der Galerie am Turm

Von Uta Jostwerner (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Figur oder Landschaft? - diese Frage lässt Wolfgang Baumann bei seinen Steinskulpturen gerne in der Schwebe. Der Betrachter entscheidet selbst, was er sieht beziehungsweise sehen möchte. Eine Ausstellung mit Werken des Herforder Künstlers zeigt Berit Wrede-Wienkamp von Sonntag an, 26. Juni, in der Galerie am Turm.

»In den vergangenen Jahren habe ich mich fast ausschließlich mit dem Thema ÝLiegende FigurenÜ beschäftigt«, sagt Baumann, der eine Auswahl in Galerie und Garten der Galeristin präsentiert. Sie sind aus Sandstein, einem bevorzugten Material des gelernten Steinbildhauers, oder aus Mamor gefertigt. Es handelt sich um kurze, kompakte Torsen, die in ihrer Bruchstückhaftigkeit weitläufig an antike Statuen erinnern. Indes entsteht dieser Eindruck nicht durch jahrhundertelange Abnutzungserscheinungen, sondern durch gewollte Abstraktionsprozesse.
»Eine figurative Grundidee liegt allen Werken zugrunde«, erklärt der Künstler, der dann in der immer stärkeren Abstraktion zu einer neuen Form findet, die mal landschaftsähnlich ist, mal an Boote oder Sarkophage erinnert, wie die drei Mamorskulpturen, die von konstruktiver, architektonischer Anmutung sind.
Daneben sind Bronzen und Terrakotta-Arbeiten von Wolfgang Baumann zu sehen. Allen Werken liegt eine Mischung aus figurativen und mehr oder weniger stark ausgeprägten abstrakten Elementen zugrunde.
Der Künstler wurde 1955 in Bad Oeynhausen geboren und studierte nach Bildhauerlehre bei Richard Hess an der Fachhochschule Bielefeld. 1988 erhielt er den Kulturpreis des Kreises Herford für Bildhauerei. In Gruppen- und Einzelausstellungen waren seine Werke unter anderem im Daniel-Pöppelmann-Haus in Herford und in der Kunsthalle Bielefeld zu sehen. Wolfgang Baumann arbeitet zusammen mit seiner Frau im Atelier »Lentamente - Kunst und Möbel« in Herford.
Die Ausstellung wird am Sonntag um 11.30 Uhr eröffnet und kann bis zum 23. Juli dienstags und freitags von 11 bis 13 Uhr und 15.30 bis 18 Uhr, samstags von 14 bis 16 Uhr sowie nach telefonischer Absprache unter 16 20 340 besucht werden.

Artikel vom 25.06.2005