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Gereizte
Brasilianer

Klinsmanns Urteil

Bundestrainer Klinsmann
Nürnberg (WB/fwk). So gewisse Vermutungen von Experten legen nah, dass auch im Halbfinale gegen Deutschland (Samstag, 18 Uhr, ZDF) vom Weltmeister nicht mehr viel zu erwarten ist. »Die Brasilianer spielen ein bisschen so wie im Training«, beobachtete Franz Beckenbauer. Argentiniens Trainer-Legende César Luis Menotti findet, dass der südamerikanische Nachbar »gar keine Mannschaft« ist. Die Abwehr sei schlecht, der Sturm auch. »So verspielt Brasilien seine Autorität«, moniert der 66-Jährige.
Auch wird der »Selecao« unterstellt, müde zu sein. Und zwar so müde, dass sie bald auf dem Platz einschläft. Aber solche Annahmen rufen umgehend den deutschen Bundestrainer auf den Plan. Jürgen Klinsmann wehrt sich dagegen, dass gegen die Brasilianer ein Kurausflug bevorsteht: »Die sind nicht müde. Ich würde sagen: Sie sind gereizt. Die kriegen schon mit, dass zuhause nach der Niederlage gegen Mexiko kritisiert worden ist. Das ärgert sie und macht sie noch einen Schuss gefährlicher.«
Klinsmann erklärte, dass Lukas Podolski nach ausgeheilter Wadenblessur spielen kann. »Er ist gesund und richtig heiß. Wir müssen nur schauen, ob wir ihn gleich bringen oder von der Bank aus.« Hier dürfte nach überstandener Rückenverletzung als zweiter Torwart Oliver Kahn Platz nehmen.
Wieder in die Mannschaft zurückehren werden nach der Erholungspause gegen Argentinien Kapitän Michael Ballack und Torsten Frings. Offen ließ der Bundestrainer, wie seine »linke Lösung« für die Offensive aussieht: Diese Aufgabe könnte Bernd Schneider vom gesperrten Bastian Schweinsteiger übernehmen. In die Karten blicken ließ sich Klinsmann nicht: »Wir haben da mehrere Varianten.«

Artikel vom 25.06.2005