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Ein paar Tropfen Verdacht

Trotz Doping-Vorwurf: FIFA gibt wie erwartet grünes Licht für Mexikos Spiel

Frankfurt/Main (dpa). Die Doping-Affäre bei der mexikanischen Fußball-Nationalmannschaft wird keine direkten Auswirkungen auf den Confederations Cup haben. Der Weltfußballverband FIFA hat am Freitag die bisherigen Resultate der Mexikaner bei der Mini-WM anerkannt und Grünes Licht für das Halbfinalspiel am Sonntag (18.00 Uhr) gegen Argentinien in Hannover gegeben.
Aaron Galinda
Die beiden unter Doping-Verdacht stehenden Spieler Aaron Galindo und Salvador Carmona wurden von der FIFA von der Teilnehmerliste gestrichen. Dies habe jedoch keine »rückwirkende Gültigkeit«, hieß es in einer FIFA-Mitteilung. Mexikanische Medien hatten berichtet, dass Carmona und Galindo bei einem verbandsinternen Test der Einnahme des anabolen Steroids Nandrolon überführt worden seien.
Die Mexikanische Fußball-Föderation (FMF) hatte den Dopingverdacht gegen seine ausgeschlossenen Spieler bereits bestätigt und entsprechende Untersuchungs-Maßnahmen eingeleitet.
In der FIFA-Mitteilung vom Freitag hieß es, es gebe einen »ersten, aber noch nicht vollständigen Bericht des FMF«, wonach die beiden Spieler positiv getestet worden seien. Verbandspräsident Alberto de la Torre berichtete, Mannschaftsarzt José Luis Serrano habe die beiden heimgeschickten Abwehrspieler am Montag gefragt, welche Medikamente sie einnähmen.
Die Spieler hätten geantwortet, dass sie »einige Tropfen« konsumiert hätten. »Es gibt keinen Zweifel, und darum wurden sie vom Aufgebot getrennt«, sagte de la Torre. Nach Darstellung mexikanischer Zeitungen seien die beiden vor dem Spiel gegen Griechenland nach Hause geschickt worden, um den Doping-Tests der FIFA zu entgehen.
Bei den offiziellen Doping-Kontrollen zählten die beiden Mexikaner nicht zu den jeweils zwei Spielern jeder Mannschaft, die zur Kontrolle ausgelost worden waren. Alle bisherigen Tests beim Confed-Cup waren laut FIFA-Angaben negativ. Der mexikanische Verband stehe in der Pflicht, die Fälle der beiden Spieler zu untersuchen und einen »lückenlosen Bericht« vorzulegen, erklärte der Weltverband. Zudem wird dem Nationalverband auferlegt, nach Abschluss seiner Untersuchungen Sanktionen auszusprechen.
Teil der bereits eingeleiteten Untersuchung ist, dass sich beide Spieler innerhalb von 48 Stunden einer Doping-Kontrolle unterziehen müssen, die von der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) analysiert wird. Die Ergebnisse würden dem FIFA-Generalsekretär Urs Linsi übermittelt und »sofort veröffentlicht«, sagte de la Torre.
Galindo hatte zuvor in Mexiko gesagt: »Wir werden sagen, was geschehen ist. Das ist eine Sache der Ehre.« Carmona hingegen erklärte: »Es gibt nichts zu erklären. Alles ist gesagt.«

Artikel vom 25.06.2005