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In schwierigem
Markt erfolgreich

Volksbank zahlt auch 2004 Dividende

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Wir dürfen uns nur an der Spitze orientieren, nicht an Größe«, sagt Peter Schröer. Der Vorstandschef der Volksbank Bielefeld rief im Rahmen der Vertreterversammlung der Bank dazu auf, allen Nachdruck darauf zu verwenden, auch in konjunkturell äußerst schwierigem Umfeld die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der Bank fortzusetzen.

Eigenständigkeit im Marktgebiet steht für die älteste Genossenschaftsbank Westfalens hoch im Kurs. Zu den exklusiven Instrumenten der Bielefelder gehört das Bonus-Heft, welches Schröer jetzt im Rahmen der Vertreterversammlung den 132 anwesenden Genossenschaftlern präsentierte. Bis zu 15 Prozent Bonus winken den Mitgliedern. Drei Dutzend Bielefelder Firmen machen mit und versprechen in verschiedensten Branchen Nachlässe. In den Genuss eines solchen Bonus-Heftes kommen soll jeder der 25097 Mitglieder. Und dazu in den einer Gewinnausschüttung.
Der Vorschlag des Vorstandes und Aufsichtsrates, eine Dividende von drei Prozent zu zahlen, wurde ebenso positiv beschieden wie die gesamte Verwendung des Jahresüberschusses von 775 000 Euro. Gut 297 000 Euro werden ausgeschüttet, der Rest geht in die Rücklagen der Bank, die damit weiter wachsen.
Vorsorge ist für Schröer in jeder Beziehung ein wichtiger Aspekt. Insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Die Bilanzsumme der Bank stieg um 0,2 Prozent auf 634 Millionen Euro, die Wertpapierbestände erhöhten sich ebenso wie die Spareinlagen.
Gleichzeitig sanken nicht nur die Sichteinlagen und Schuldverschreibungen, sondern auch die Kundenkredite. Eine Folge der schwachen Konjunktur, erklärt Schröer. Weil die Bielefelder Genossenschaftler die komplexe Gesamtlage allein nicht drehen können, optimieren sie eifig innere Strukturen. Mit fünf neuen Auszubildenden bietet man weiter überproportional Berufschancen, dazu stehen 60 Mitarbeiter in der Weiterbildung. Schröer: »Wer etwas verändern möchte, fängt am besten bei sich selbst an.« Gleichsam erteilte der Vorstand übereifrigem Outsourcing eine deutliche Absage: »Outsourcing durchlöchert Identifikation. Die braucht man aber für die Förderung der genossenschaftlichen Idee.«
Mit der Vertreterversammlung ging für die Volksbank Bielefeld eine Ära zu Ende. Klaus-Wilhelm Diekmeyer, seit 17 Jahren Aufsichstratsvorsitzender, wurde mit der silbernen Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet und verabschiedet. Mit 65 Jahren will sich der Rechtsanwalt künftig mehr der Familie und dem Hobby Rennradfahren widmen.

Artikel vom 24.06.2005