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Moor-Mädchen erhält ein Gesicht


Hannover (dpa). Wissenschaftler werden dem »Mädchen aus dem Uchter Moor« wieder ein Gesicht geben. Bis 2007 könnte der Kopf rekonstruiert sein, kündigte Rechtsmediziner Professor Klaus Püschel in Hannover an.
Bis zum 31. Juli ist der aus der frühen Eisenzeit stammende und älteste in Niedersachsen gemachte Fund im Forum des Landesmuseums ausgestellt. Die Moorleiche halte durchaus einem Vergleich mit »Ötzi« stand. Die 2650 Jahre alte Leiche sei genau so gut erhalten.
Bis alle Geheimnisse der als wissenschaftlichen Sensation bewerteten Moorleiche gelüftet sind, werden viele Jahre vergehen. Zunächst wird Püschel die Moorleiche wieder untersuchen. Sie ist für ihn keine Unbekannte: Er hatte erste, vor fünf Jahren gefundene Knochen des Teenagers schon einmal begutachtet.
Polizeibeamte hatten damals gehofft, den Fall eines seit 1969 im Kreis Nienburg vermissten Mädchens aufklären zu können. Sie hätten den Fund nicht richtig eingeordnet, räumte Püschel jetzt ein. Die Knochen seien aber gut konserviert worden. »Es ist nicht der GAU passiert.«
Nun werde jeder Knochen und jedes kleine Gewebeteil noch einmal ganz genau untersucht, kündigte der Rechtsmediziner an.

Artikel vom 24.06.2005