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Wohnen unterhalb der Sparrenburg

Die BGW will in exponierter Lage bauen - Entwürfe werden nachgebessert

Bielefeld (MiS). Ein ehrgeiziges Wohnprojekt plant die Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (BGW) direkt unterhalb der Sparrenburg. Auf dem Grundstück Spiegelstraße/Ecke Am Sparrenberg soll eine großzügige Wohnanlage entstehen. Die Wohnungen sollen zum Verkauf angeboten werden.

Erste Entwürfe wurden bereits der Bezirksvertretung Mitte vorgestellt, fanden dort aber noch keine Gegenliebe. Inzwischen wurde das Bielefelder Architektenbüro Crayen beauftragt, einen neuen Vorschlag zu erarbeiten. Zunächst war angedacht, Einheiten mit zwei, maximal drei Wohnungen zu errichten.
Wegen der exponierten Lage rechnet sich die Wohnungsgesellschaft gute Vermarktungschancen für ihr Vorhaben aus. Die Hanglage des Grundstücks ist aber auch eine besondere Herausforderung an die Planer. Einbezogen werden soll offenbar auch noch eine zweite Fläche, die sich bisher noch im städtischen Besitz befindet.
Auch das Filetgrundstück unterhalb der Burg befand sich früher im Eigentum der Stadt. Im Rahmen eines größeren Grundstücksgeschäftes zwischen dem stadteigenen Immobilienservicebetrieb und der BGW, zu 75 Prozent ebenfalls in städtischem Besitz, wechselte es den Besitzer. Die BGW hatte aus städtischen Bestände teilweise marode Gebäude übernommen. Als Ausgleich gehörte deshalb zum Paket auch die 1a-Lage unterhalb der Sparrenburg.
Die Politiker in der Bezirksvertretung Mitte lehnen eine Bebauung an der Auffahrt zu Bielefelds Wahrzeichen nicht grundsätzlich ab. Nur die bisherigen Entwürfe gefielen ihnen nicht. Es müssen erhebliche Höhenunterschiede überwunden werden. Auch einige planungsrechtliche Hürden müssen noch aus dem Weg geräumt werden. Im Weg ist eine Stromleitung. Die Vegetation rund um die Sparrenburg gehört inzwischen zum so genannten FFH-Gebiet, einem europaweiten Biotop-Netzwerk.
Für die Wohnungsgesellschaft BGW ist der Bau und die Vermarktung von Ein- und Mehrfamilienhäusern inzwischen zu einem wichtigen Geschäftszweig geworden. Erfolgreiche Projekte wurden für die Dammwiese und das Ernst-Rein-Bad-Gelände sowie für das Areal der ehemaligen Harrogate-Kaserne entwickelt.

Artikel vom 24.06.2005