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FIFA droht
jetzt mit
Sanktionen

Dopingfall Mexiko

Frankfurt/Hannover (dpa). Der Fußball-Weltverband FIFA hat Sanktionen gegen den mexikanischen Fußballverband FMF nicht ausgeschlossen, falls die Doping-Affäre nicht »lückenlos aufgeklärt« wird.

»In einem weiteren Schritt könnte es dann auch zu Disziplinarmaßnahmen gegen den Verband kommen«, sagte FIFA-Sprecher Markus Siegler. Mit teilweise verwirrenden Angaben durch den Verbandspräsidenten und dem gezielten verbalen Angriff des Trainers auf die Medien versuchten die FMF-Verantwortlichen abzulenken und haben möglicherweise eine Eigentor geschossen.
Vieles deutet daraufhin, dass die Mexikaner das vermeintliche Vergehen ihrer überstürzt abgereisten Nationalspieler Aarón Galindo und Salvador Carmona verheimlichen wollten. Immer wieder hieß es, die beiden hätten »gegen den Verhaltenskodex« verstoßen und seien deswegen nach Hause geschickt worden, während mexikanische Medien von einem positiven Doping-Test berichteten. Bei ihnen sollen Spuren von Nandrolon gefunden worden sein.
Mexikos Trainer Ricardo La Volpe »trat« noch einmal gegen die Medien-Vertreter nach: »Die Presse hat sich hier in Dinge eingemischt, die sich nichts angehen. Die Reporter müssen aufpassen, welche Konsequenzen ihr Rumbuddeln haben kann.«
Der Konter kam sofort: »Es ist sicher falsch, die Medien zu beschuldigen«, betonte Siegler und erklärte, dass es »in einem weiteren Schritt« auch zu Disziplinarmaßnahmen gegen den Verband kommen könnte. Fakten sind weiterhin rar. Sicher ist, dass Galindo und Carmona in einer Nacht-und-Nebel-Aktion am frühen Dienstagmorgen zurück nach Mexiko geflogen sind. Erst am Freitag bestätigte der Mexikanische Fußball-Verband dann, dass die beiden unter Dopingverdacht stehen.

Artikel vom 27.06.2005