24.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

E.ON Westfalen-Weser

Das Gericht muss helfen


Der seit Monaten schwelende Konflikt zwischen der Bürgerinitiative »Gaspreise runter« in Paderborn und dem größten Energieversorger in der Region, E.ON Westfalen-Weser, ist festgefahren: Auf der einen Seite etwa 1000 Kunden, die ihre erhöhte Gaspreisrechnung nicht bezahlen wollen; auf der anderen Seite ein Unternehmen, das beteuert, völlig zurecht die Preise angehoben zu haben. Beide fühlen sich im Recht. Nun also soll auf Initiative von E.ON ein Gericht den gordischen Knoten durchschlagen.
Dafür wird es höchste Zeit. Denn der Energieversorger wird beim Gas schon bald ein weiteres Mal die Preisschraube anziehen und damit sicher für zusätzlichen Unmut bei seinen Kunden sorgen. Das könnte die Situation weiter anheizen. E.ON kann den Schwarzen Peter nur dann von sich weisen, wenn es dem Unternehmen gelingt, seine Preispolitik transparent oder zumindest nachvollziehbar zu machen. Ein Argument für E.ON ist dabei die oft zitierte Ölpreisbindung: Steigt der Preis für Öl - was wir derzeit auch an Tankstellen spüren - ziehen auch die Kosten für Erdgas an.
Fraglich dürfte sein, ob der Energieversorger sich dabei so tief in die Karten schauen lässt, wie es die Protestler gerne hätten, also, ob E.ON seine Kalkulation offen legt. E.ON ist an einer Versachlichung der Diskussion gelegen. So gesehen ist der Schritt, nun vor Gericht zu gehen, für beide Parteien die wohl beste Lösung. Edgar Fels

Artikel vom 24.06.2005