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20-Jähriger soll britische
Soldatin vergewaltigt haben

Angeklagter bestreitet vor Gericht die Tat


Bielefeld (peb). Weil er vor vier Jahren im Gütersloher Stadtpark eine britische Soldatin vergewaltigt haben soll, muss sich seit gestern ein 20-jähriger Bielefelder vor dem Landgericht verantworten. Der aus der Türkei stammende Ali D. (Name von der Redaktion geändert), bestreitet die Vorwürfe.
Nach der Darstellung des Angeklagten habe die Soldatin sogar selbst die Initiative ergriffen. Den Geschlechtsverkehr räumte der Angeklagte somit ein, allerdings bestätigen auch DNA-Tests des Landeskriminalamtes, dass es zum Beischlaf gekommen war.
Nach der Version, die der 20-Jährige präsentierte, habe er am 13. Mai 2001 auf einer Bank im Stadtpark gesessen, als sich die junge Frau näherte und ihn auf Englisch angesprochen habe. Verstanden habe er sie nicht, jedenfalls habe sich die Frau dann zu ihm auf die Bank gesetzt und sich ihm weiter genähert. Schließlich sei man zusammen zu einem nahe gelegenen Bachlauf gegangen, an dessen Ufer es einvernehmlich zum Geschlechtsverkehr gekommen sei. Warum es nun zum Vorwurf der Vergewaltigung gekommen sei »kann ich gar nicht verstehen«, beteuerte der anerkannte Asylant, der in der Justizvollzugsanstalt Iserlohn derzeit eine Haftstrafe wegen eines anderen Deliktes verbüßt.
Staatsanwältin Ruth Dringenberg-Enders war von der Version des 20-Jährigen wenig angetan: »Das ist absurd.« Was der Angeklagte da präsentiere sei nichts »als eine Männerphantasie«.
Nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft habe der Geschlechtsverkehr alles andere als einvernehmlich stattgefunden.
Die Soldatin wurde im Prozess noch nicht als Zeugin vernommen. Das Verfahren wird am kommenden Montag fortgesetzt.

Artikel vom 23.06.2005